Berlin im Jahr 1808
10. 01. Franz Theodor Kugler wird in Stettin geboren. Der Kunsthistoriker ließ sich 1833 in Berlin nieder, um als Privatdozent an der Berliner Universität zu arbeiten. Er gründete die Zeitschrift »Museum, Blätter für bildende Kunst«.
13. 01. Louis Kunheim wird in Zerbst geboren. Louis Kunheim war Teilhaber der von Samuel Heinrich Kunheim und dem Bankier Samuel Bacher Behrend 1826 in Berlin gegründeten chemischen Fabrik.
 
10. 03. Eine Anstalt zur »Erziehung armer Kinder beider Geschlechter«, das Friedrichsstift am »Halleschen Thore« in Berlin, wird gegründet.
29. 03. Friederike Riedesel Freifrau zu Eisenach, stirbt in Berlin. Sie war als Gattin eines preußischen Generals diesem auf seinen Reisen gefolgt und gab ihre Eindrücke u.a. in dem 1800 in Berlin erstmals erschienenen Buch »Berufsreise nach Amerika« wieder.
 
05. 05. Der Architekt, Baubeamte, Architektur-Theoretiker und Publizist David Friedrich Gilly (der Ältere), Begründer eines verbesserten ländlichen Bauwesens, stirbt in Berlin.
17. 06. Durch die letztwillige Verfügung des Buchhändlers Nicolai erhält das »Bürgerrettungs-Institut« 3 000 Taler. Sie waren nach dem Willen des Erblassers für kleine Summen bestimmt, die gegen Kaution an verarmte Bürger gezahlt werden sollten.
10. 07. Otto Göschen wird in Berlin geboren. Der Rechtsgelehrte wurde 1839 außerordentlicher Professor der Rechte in Berlin, ging später als ordentlicher Professor für kanonisches Recht und deutsches Privatrecht nach Halle.
27. 07. Rudolf Friedrich Moritz Haupt wird in Zittau geboren. Der Altphilologe folgte 1853 einer Berufung an die Berliner Universität und war zugleich Sekretär an der Akademie der Wissenschaften.
15. 08. Der Physiker Paul Erman und der Geologe Leopold von Buch werden zu ordentlichen Mitgliedern der Akademie der Wissenschaften gewählt.
15. 08. Alfred von Reumont wird in Aachen geboren. Der Beamte im preußischen Außenministerium war belgischer Abstammung und zeichnete sich durch überaus gute Italienkenntnisse aus.
09. 09. Albert Gustav Heydemann wird in Berlin geboren. Der Pädagoge erteilte dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm Geschichtsunterricht. Heydemann war Mitbegründer der Zeitschrift für das Gymnasialwesen.
19. 09. Theodor Mundt wird als Sohn eines Rechnungsbeamten in Potsdam geboren. Mundt, Professor der allgemeinen Literatur und Geschichte in Breslau, war ab 1. Oktober 1850 Kustos und Leiter der Berliner Universitätsbibliothek.
01. 10. Die »Armen-Beschäftigungsanstalt« zieht aus dem Hause ihres Gründers, des Freiherrn von Kottwitz, in der Großen Frankfurter Straße 44 (Mitte) in eine von König Friedrich Wilhelm III. bewilligte leerstehende Kaserne in der Alexanderstraße 5-7 um.
19. 11. Die von Reichsfreiherr vom und zum Stein geschaffene preußische Städteordnung, die den Städten das Recht auf Selbstverwaltung zugestand, tritt in Kraft. Die Städte konnten danach selbst über ihre Finanzen und das Armen- und Schulwesen entscheiden.
24. 11. Heinrich Friedrich Karl Reichsfreiherr von und zum Stein, Erster Minister im preußischen Staat, wird zum zweitenmal entlassen, nachdem er bereits im Januar 1807 in Ungnade gefallen war.
02. 12. Nach langen Verhandlungen über die zu zahlende Kriegsentschädigung an das napoleonische Frankreich übergibt der französische Marschall Davout die Schlüssel Berlins an Prinz Ferdinand von Preußen, den jüngsten Bruder Friedrichs II.
03. 12. Die napoleonischen Besatzungstruppen verlassen Berlin.
10. 12. Major Ferdinand Baptista von Schill zieht mit dem 2. Brandenburgischen Husaren-Regiment als erste preußische Truppe seit Beginn der napoleonischen Fremdherrschaft im Jahre 1806 in Berlin ein.
17. 12. Das königliche Privateigentum an der Hasenheide (Neukölln) wird in Staatseigentum umgewandelt.
28. 12. Die »Liedertafel« wird in Berlin gegründet. In der Gesellschaft von 25 Männern der Singakademie wählten 24 den 25. als Tafelmeister. Als erster Meister wurde Carl Friedrich Zelter gewählt. Das »Stiftungsfest« wurde für den 24. Januar 1809 anberaumt.

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