Berlin im Jahr 1801
29. 01. Der Dichter und Naturforscher Adelbert von Chamisso (Louis Charles Adélaide de Chamisso) wird im Alter von 20 Jahren zum Leutnant beim Regiment von Götze in Berlin ernannt.
07. 02. Der Maler, Radierer und Kupferstecher Daniel Nikolaus Chodowiecki stirbt in Berlin. Er war Mitglied und Direktor der Berliner Akademie der Künste. Auf dem Kirchhof I der Französischen Gemeinde, Chausseestraße 127 (Mitte) erhielt er ein Ehrengrab.
16. 02. Julius Theodor Christian Ratzeburg wird in Berlin geboren. Als Professor für gesammelte Naturwissenschaften war er langjährig an der Forstakademie tätig. Ratzeburg gilt als Begründer der wissenschaftlichen Forstentomologie (Insekten im Walde).
25. 02. Johann Wolfgang von Goethes Schauspiel »Egmont« hat im Königlichen Nationaltheater am Gendarmenmarkt (Mitte) Premiere.
28. 02. In einem Erlaß gibt König Friedrich Wilhelm III. den Anstoß für die Reorganisation der Bauakademie.
18. 03. Johann Wilhelm Meil wird Direktor der Königlich Preußischen Akademie der Künste und Mechanischen Wissenschaften.
01. 04. Eine von König Friedrich Wilhelm III. eingesetzte wissenschaftliche Untersuchungskommission, zu der auch der Chemiker Martin H. Klaproth gehört, bestätigt in einem Bericht an den König, daß die industrielle Zuckerherstellung aus der Rübe möglich ist.
12. 04. Karl Friedrich Otto von Gerlach wird in Berlin geboren. Der evangelische Geistliche und anerkannte Kenner der Missionsgeschichte wurde bekannt durch seine Veröffentlichung der Hauptschriften Luthers mit historischen Anmerkungen und Registern.
30. 04. Der Geheime Oberhofbuchdrucker Georg Jakob Decker verkauft Schloß Friedrichsfelde für 20 000 Taler und 50 Dukaten an die verwitwete Herzogin Katharina von Holstein-Beck, die das Schloß bis zu ihrem Tod am 20. Dezember 1811 bewohnte.
05. 05. In einem Erlaß des Kuratoriums der Bauakademie wird festgelegt, daß für Schüler, die Privatunterricht erhalten haben, bei der Aufnahme eine »eigene Prüfung veranstaltet werde«.
11. 05. Der Bassist Johann Georg Gern debütiert im Nationaltheater in Berlin als Sarastro in Mozarts Oper »Die Zauberflöte«. Er war von Iffland bestimmt worden, an Stelle des Bassisten Rau dem Mitgliederverband des Nationaltheaters beizutreten.
 
07. 07. Karl Ludwig Willdenow wird durch Kabinettsorder die Aufsicht über den Botanischen Garten in der Potsdamer Straße (Schöneberg) übertragen.
14. 07. Johannes Peter Müller wird in Koblenz geboren. 1833 u.a. als Direktor des »Anatomischen Theaters« nach Berlin berufen, hinterließ er bei seinem Tod 1858 ein umfassendes Lebenswerk auf den Gebieten Anatomie, Zoologie, Embryologie und Physiologie.
 
21. 09. Moritz Hermann Jacobi wird in Potsdam geboren. Der Physiker lebte als Baumeister in Königsberg. 1835 erhielt er die Professur der Zivilbaukunst in Dorpat und wurde 1837 nach Petersberg berufen. Er bemühte sich u.a. um Anwendungen des Elektromagnetismus.
11. 10. Eine Neufassung des Apothekenrechts tritt in Kraft. Voraussetzung zum Betreiben einer Apotheke war neben der landesherrlichen Genehmigung jetzt auch die Approbation als Apotheker.
14. 10. Der zehnjährige Meyer Beer (Vorname Meyer), der spätere Pianist, Komponist und Dirigent Giacomo Meyerbeer, tritt in Berlin mit dem d- Moll-Klavierkonzert von Wolfgang Amadeus Mozart und mit Variationen von Franz Lauska erstmals öffentlich auf.
23. 10. Gustav Albert Lortzing wird in Berlin, Breite Straße 12 (Mitte), geboren. Der Komponist wurde besonders durch seine komischen Opern bekannt, er schrieb u.a. »Zar und Zimmermann« (1837), »Hans Sachs« (1840) und »Der Waffenschmied« (1845).
12. 11. Friedrich Hermann Sonnenschmidt wird in Greifswald geboren. Der Jurist machte sich um die praktische und theoretische Rechtspflege verdient. In Berlin wurde er zum Obertribunalsrat ernannt.
23. 11. Das Schauspiel »Die Jungfrau von Orleans« von Friedrich Schiller hat nach seiner Leipziger Uraufführung in Berlin Premiere.
20. 12. Der Schauspieler Johann Friedrich Ferdinand Fleck, seit 1786 Mitglied des Berliner Nationaltheaters, stirbt in Berlin.

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