Berlin im Jahr 1800
19. 01. Karl Theodor Ottmer wird in Braunschweig geboren. Der Architekt kam 1822 nach Berlin, um an der Bauakademie zu studieren. Von ihm stammten Bauwerke wie das Königstädtische Theater und die Singakademie.
28. 01. Friedrich August Stüler wird in Mühlhausen (Thüringen) geboren. Stüler bestand 1827 seine Baumeisterprüfung an der Bauakademie in Berlin, deren Mitdirektor er ab 1849 war. Der Architekt leitete u.a. den Bau des Neuen Museums (1843-1855).
 
14. 03. Der Militärfiskus kauft dem Bankier Johann Caspar Kahlbaum das Grundstück Friedrichstraße 118-120 (Friedrichstraße 119-121, Mitte) ab, um dort die Kaserne für das Reitende Feldartillerie-Korps zu errichten.
25. 03. Ernst Heinrich Carl von Dechen wird in Berlin geboren. Der Mineraloge und Geologe war von 1834 bis 1841 Professor für Bergbaukunde an der Universität Berlin.
03. 04. Die Kaufmannswitwe Rüdel überträgt testamentarisch dem Heiliggeisthospital ein Legat von 4 000 Talern, das später als »Rüdelsche Stiftung« geführt wird.
18. 04. Johann Heinrich Hintze wird geboren. Der Vedutenmaler stellte u.a. die Nikolaikirche und die Marienkirche dar. Das Bild der Marienkirche befindet sich heute im Besitz der Staatlichen Schlösser und Gärten Potsdam-Sanssouci.
21. 04. Der Forstmann Karl Wilhelm Hennert stirbt in Berlin. Hennert war der Begründer einer modernen Forstwirtschaft in Preußen.
   
09. 07. Ernst Adolf Theodor Laspeyres wird in Berlin geboren. Der Jurist war Professor und lehrte u.a. Kirchenrecht und deutsches Privatrecht an der Berliner Universität.
01. 08. In Berlin stirbt der Physiker und Mathematiker Bernhard Friedrich Mönnich. Mönnich war von 1783 bis 1797 Professor für angewandte Mathematik sowie für Physik und Markscheidekunst an der Bergakademie Berlin.
03. 08. Der Berliner Bauinspektor Friedrich Gilly stirbt während eines Kuraufenthaltes in Karlsbad.
03. 08. Der Musiker und Komponist Karl Friedrich Christian Fasch, Begründer der Berliner Singakademie, stirbt in Berlin. Er wurde auf dem Kirchhof I der Ev. Jerusalems- und Neue Kirchengemeinde, Blücherplatz/Ecke Zossenstraße (Kreuzberg) beigesetzt.
04. 08. Der Naturforscher Alexander von Humboldt wird außerordentliches Mitglied der Berliner Akademie der Wissenschaften.
01. 09. Es ergeht ein königliches »Reglement betreffend die Stiftung eines Fonds zur Unterstützung der Wittwen und Waysen verstorbener Mitglieder des Königl. Orchesters«.
08. 09. Die Kaufmannsgilden richten innerhalb Berlins einen Fußbotendienst für Briefe ein. Die Zustellung eines Briefes kostete den Absender sechs, den Empfänger drei Pfennige. 13 Boten beförderten die Post zum Hauptbüro in der Klosterstraße und von dort weiter.
16. 09. Eine »Verordnung, wie künftig bey Vollziehung von Todesurteln in den hiesigen Residenzien verfahren werden soll«, wird erlassen. Danach sollte die Exekution »in den langen Tagen früh um Sechs Uhr, in den kürzern aber, um 7 oder 8 Uhr vorgenommen werden«.
24. 09. Johann Heinrich Ludwig Meierotto, »Professor der Beredtsamkeit« und Rektor am Joachimsthalschen Gymnasium, stirbt in Berlin.
08. 10. Die »Philomatische Gesellschaft« für naturwissenschaftliche Forschungen wird gegründet.
08. 10. Am Tag der Beisetzung Karl Friedrich Christian Faschs, des Begründers der Singakademie, wird durch diese erstmalig Wolfgang Amadeus Mozarts »Requiem« in Berlin zu Gehör gebracht.
19. 11. Georg Wilhelm von Raumer, Sohn des Karl Georg von Raumer, wird in Berlin geboren. Nach dem Besuch des Friedrichs-Werderschen Gymnasiums studierte er in Göttingen, Berlin und Heidelberg Rechtswissenschaften. Von Raumer wurde 1844 Mitglied des Staatsrates.
26. 11. Nach insgesamt 15jähriger Bauzeit wird die sogenannte Alte Charité fertiggestellt. Damit entstand ein imposantes spätbarockes Bauwerk, das über 100 Jahre das Gesamtbild der Charité prägte.
19. 12. In der Splittgerbergasse 3 (an der Wallstraße nahe der Neuen Roßstraße, Mitte) wird das neuerbaute Lokal der »National-Mutterloge zu den drei Weltkugeln« des Freimaurer-Ordens in Berlin eingeweiht.
23. 12. In der Kochstraße (Kreuzberg) und Sophienkirch-Gasse (Mitte) werden, angeregt und finanziert durch den Stadtrat Dracke und den Pionier-Kapitän Buddée, je eine Suppenküche eröffnet, wo täglich 160 Arme während der Wintermonate unentgeltlich essen können.

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