Berlin im Jahr 1792
24. 01. Friedrich Wilhelm Graf von Brandenburg wird als Sohn von König Friedrich Wilhelm II. und dessen morganatisch angetrauter Nebenfrau Sophie von Dönhoff in Berlin geboren. Der preußische Ministerpräsident wurde am 6. Februar 1850 Ehrenbürger der Stadt.
01. 02. Dem Kammergericht wird ein Reichsbeschluß zur Beachtung mitgeteilt, der die Unterdrückung aller aufrührerischen Schriften befiehlt.
01. 02. Johann Friedrich Dieffenbach wird in Königsberg als Sohn eines Gymnasiallehrers geboren. Der Chirurg war ab 1840 Direktor der chirurgischen Universitätsklinik in Berlin.
02. 02. Es wird eine »Verordnung wider die Verführung junger Mädchens zu Bordels, und zur Verhütung der Ausbreitung venerischer Uebel« erlassen. Darin ging die Rede von »einfaltigen Mädchen«, die »nach Berlin gelockt, hier aber ... in Bordels gebracht werden«.
06. 03. Der Naturforscher Alexander von Humboldt wird zum Assessor im preußischen Bergdienst ernannt.
08. 03. Der protestantische Theologe Friedrich Germanus Lüdke, Diakonus und Archidiakonus an der Nikolaikirche, stirbt in Berlin.
18. 04. König Friedrich Wilhelm II. kündigt in einem Edikt an, daß er eine »ordentliche Chaussee« von Berlin nach Potsdam bauen lassen werde. Bisher führte nur ein Sandweg dorthin.
03. 05. Die »Königl. Churmärkische Krieges- und Domainen-Cammer« erläßt den »Tarif, nach welchem auf der Chaussee von Berlin bis Potsdam und von Potsdam bis Berlin die Chaussee-Gelder erhoben werden sollen«.
06. 05. Martin Ohm wird in Erlangen geboren. Der Physiker, jüngerer Bruder des Physikers Georg Simon Ohm, kam 1821 nach Berlin und lehrte als Professor u.a. an der Berliner Universität.
   
31. 08. Emanuel Christian Gottlieb Langbecker wird in Berlin geboren. Langbecker wurde als Hymnologe und Liederdichter bekannt. Seine Werke erschienen in dem »Nützlichen und unterhaltenden Berliner Wochenblatt«.
23. 09. Karl Wilhelm Moritz Snethlage wird in Hamm geboren. Smethlage war 1802 mit seinem Vater nach Berlin übergesiedelt. Der evangelische Prediger war seit 1844 Hof- und Domprediger und ab 1863 Oberhofprediger in Berlin.
27. 09. Ernst Eiselen wird in Berlin geboren. Er war Mitarbeiter von »Turnvater« Jahn auf dem Turnplatz in der Hasenheide, Fecht- und Turnlehrer an der Berliner Universität und gründete eine »Anstalt für Leibesübungen« in der Dorotheenstraße (Mitte).
02. 10. Der Geheime Archivar Samuel Benedikt Spiker stirbt in Berlin. Der um 1725 als Sohn eines Pastors in Neustadt/Dosse (Brandenburg) geborene Spiker war von Januar 1761 bis Februar 1768 beim Geheimen Staatsarchiv angestellt.
29. 10. Der Verein »Ressource« mietet das Grundstück des Kriegsrats Therbusch, Oranienburger Straße 18 (Mitte), um dort seinen Sitz aufzuschlagen.
 
12. 12. Der Direktor der Hebammenschule an der Charité zu Berlin, Johann Philipp Hagen, stirbt 58jährig.
23. 12. Es ergeht ein »Reglement, wegen des künftigen Verfahrens in Justitz-Sachen, welche die Fabriken in Berlin und Potsdam betreffend«. Die Jurisdiktion in »Fabrikensachen« oblag danach dem Magistrat und wurde durch das »Policey-Directorium« ausgeübt.

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