Berlin im Jahr 1791
24. 01. In der Oranienburger Straße 71/72 (Mitte) wird das Logenhaus der »Großen Landesloge der Freimaurerei in Deutschland« geweiht.
03. 02. Die Domgemeinde veröffentlicht das Statut des »Dom-Leibrentenhauses«. Die Dom-Almosenkasse hatte den sogenannten Roten Hof, Letzte Straße 20 (Dorotheenstraße), gekauft, um darin preiswerte Wohnungen an bedürftige weibliche Gemeindeglieder zu vermieten.
05. 02. In einem Schreiben der Ministerialbürokratie wird die Prostitution als »nothwendiges Übel« angesehen, um größere, nicht zu steuernde Unordnungen zu vermeiden.
15. 02. Georg Wilhelm Krüger wird in Berlin geboren. Der Schauspieler hatte seine ersten Auftritte in Neustrelitz, Hamburg und Hannover. 1819 folgte er einem Ruf an das Hoftheater nach Berlin.
16. 02. Nachdem sich bereits im November 1763 eine türkische Gesandtschaft in Berlin aufgehalten hatte, trifft ein weiterer türkischer Gesandter - Asmi Achmed Effendi - mit einem 15köpfigen Gefolge in Berlin ein und bezieht am Gendarmenmarkt Quartier.
21. 02. Der am 16. Februar in Berlin eingetroffene türkische Gesandte Asmi Achmed Effendi erscheint bei König Friedrich Wilhelm II. zu einer Audienz.
07. 03. Die Versammlung der Gemeindevertreter nimmt die Kirchenverfassung der Französisch-Reformierten Gemeinde zu Berlin an. Darin waren die Aufgaben der Generalversammlung, des Konsistoriums, des Diakonats und der einzelnen Kommissionen festgelegt.
 
02. 05. Der jüdische Kaufmann, Münzunternehmer und Silberlieferant Daniel Itzig und Familie erhalten von König Friedrich Wilhelm II. ein Naturalisations-Patent verliehen, das ihnen alle Rechte und Pflichten christlicher Bürger überträgt.
24. 05. Der Musiker und Komponist Karl Friedrich Christian Fasch sowie 26 weitere Musikliebhaber und -liebhaberinnen gründen im Haus der verwitweten Frau General-Chirurgus Voitus Unter den Linden 42 die Berliner Singakademie.
 
03. 07. Am westlichen Ende der Großen Orangerie im Schloß Charlottenburg wird ein Theater, vorerst nur für die Mitglieder des königlichen Hofes, eröffnet.
11. 08. Georg Peter Friedrich Halbach wird in Lippstadt geboren. Halbach war seit 1818 Repetitor an der Tierarzneischule.
05. 09. Meyer Beer (Vorname Meyer, ab 19. Mai 1826 offiziell Giacomo Meyerbeer) wird in Tasdorf bei Berlin geboren. Der Pianist, Komponist und Dirigent trat 1842 die Nachfolge Spontinis als preußischer Generalmusikdirektor an der Königlichen Oper in Berlin an.
23. 09. Der Baumeister Carl von Gontard stirbt in Breslau. Gontard, ein Vertreter des spätbarocken Klassizismus, baute u.a. 1776 die Spittelkolonnaden (Leipziger Straße, Mitte) und 1787-1791 das Marmorpalais in Potsdam.
23. 09. Johann Franz Encke wird in Hamburg geboren. Der Astronom war ab 1825 Direktor der Sternwarte der Akademie und ab 1826 Mitglied der »Gesetzlosen Gesellschaft zu Berlin«.
01. 10. Die Artillerie-Akademie wird auf Anregung des Oberstleutnants Georg Friedrich von Tempelhoff, der auch erster Direktor wurde, in seinem Haus Unter den Linden 21 (später Nr. 37, Mitte) eröffnet.
04. 10. Leopold Dorotheus Henning (genannt von Schönhoff) wird in Gotha geboren. An der Berliner Universität hielt der Jurist und Philosoph unter anderem Vorlesungen über Nationalökonomie und Finanzwissenschaft.
25. 10. Der Chemiker Martin Heinrich Klaproth wird zum ordentlichen Mitglied der Berlinischen Gesellschaft naturforschender Freunde ernannt.
22. 11. Johann Silberschlag stirbt in Berlin. Silberschlag war u.a. Oberbaurat für Maschinenwesen und Wasserbau, Mitglied der Akademie der Wissenschaften (ab 1786) und Schuldirektor.

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