Berlin im Jahr 1785
04. 01. Jacob Ludwig Carl Grimm wird in Hanau geboren. Der Germanist war durch gemeinsames Arbeiten und Wohnen eng mit seinem Bruder Wilhelm verbunden. Der Begründer der Germanistik folgte 1851 einer Berufung an die Berliner Akademie der Wissenschaften.
15. 02. Peter Friedrich Bouché wird in Berlin geboren. Der Kunstgärtner und Botaniker führte unter anderem den Gummibaum in Deutschland ein.
 
01. 04. Johann David Erdmann Preuß wird in Landsberg an der Warthe geboren. Der Historiker war u.a. Privatlehrer im Hause des Berliner Bankiers Benecke, preußischer Hofhistoriograph und Biograph Friedrichs II.
04. 04. Bettine Brentano (Bettina von Arnim) wird in Frankfurt am Main geboren. Die Schriftstellerin, Schwester des Dichters Clemens Brentano, lebte nach der Heirat mit Achim von Arnim 1811 abwechselnd auf Gut Wiepersdorf und in Berlin.
12. 05. Es wird ein »Reglement und Instruction für die zur Ajoustirung und Stempelung der Waagen und Gewichte in Berlin angeordneten Commißion« bekanntgegeben. Die Kommission bestand aus einem Mitglied des Magistrats und einem geprüften Sachverständigen.
21. 05. König Friedrich II. reitet zum letztenmal durch das Hallesche Tor nach Potsdam.
30. 05. Heinrich Andreas de Cuvry wird in Berlin geboren. Cuvry war von 1814 bis 1850 Mitglied des Magistrats von Berlin, er war Stadtrat für Armenwesen und Stadtältester.
21. 06. Prinz Ferdinand verkauft Schloß Friedrichsfelde für 16 000 Taler in Gold an den Reichsgrafen von Medem, der es noch im selben Jahr seinem Schwiegersohn, dem Herzog Biron von Kurland, übergab.
06. 07. Israel Marcus, der jüdische Besitzer (seit 1771) der Seidenmanufaktur in Berlin, erhält ein Königliches Generalprivileg, das ihn christlichen Kaufleuten gleichstellt.
06. 07. Friedrich August Pischon wird in Cottbus geboren. Pischon war Lehrer und Professor der Geschichte am Königlichen Kadettenhaus zu Berlin. 1832 wurde er zum Archidiakon an der Nikolai- und an der Klosterkirche und 1843 zum Konsistorialrat ernannt.
09. 08. Eine Allerhöchste Kabinetts-Order von König Friedrich II. legt fest, daß das seit 1757, dem Todesjahr seiner Mutter, der Königin Sophie Dorothea, vernachlässigte Schloß Monbijou (Mitte) wieder instand gesetzt werden soll.
16. 08. Zu Ehren des 100. Jahrestages des Edikts von Potsdam ist der Turm an der Französischen Friedrichstadtkirche fertiggestellt und es erfolgt die Schlüsselübergabe.
23. 08. Für Erweiterungsbauten der Charité erfolgt die feierliche Grundsteinlegung. König Friedrich II. hatte aufgrund einer Eingabe des Armendirektoriums der Stadt den Bauauftrag erteilt.
29. 08. Wegen Platzmangels im »Spandauischen Zucht- und Arbeits-Haus« wird das Kammergericht zu Berlin mit Reskript angewiesen, die »Anzahl der Züchtlinge« zu verringern und statt dessen männliche Kriminelle gegebenenfalls zu Festungsarbeit zu verurteilen.
 
10. 10. Am Kirchplatz in Charlottenburg wird der Grundstein für den Bau einer Schule gelegt.
29. 10. Die Mitglieder der Französischen Gemeinden feiern den 100. Jahrestag ihrer Aufnahme in die Preußischen Lande.
24. 11. August Boeckh wird in Karlsruhe geboren. Der Gräzist und Altertumsforscher war von 1814 an insgesamt 53 Jahre an der Berliner Akademie der Wissenschaften tätig und wurde 1857 Ehrenbürger der Stadt.
10. 12. In Berlin stirbt Georg Ernst von Holtzendorf, preußischer Generalmajor und »Inspecteur des gesamten Artilleriewesens«. Er ließ u.a. »beim Wedding in der Nähe Berlins« eine befestigte Front nachbilden, gegen die er alljährlich den Angriff übte.
11. 12. Der Buchhändler, Verleger und Schriftsteller Friedrich Nicolai feiert im Restaurant des Johann Friedrich Corsica in der Straße Hinter dem Zeughaus (Mitte) seine Silberhochzeit.
27. 12. François-Charles Achard, der die erste Rübenzuckerfabrik errichtete, läßt im Berliner Lustgarten (Mitte) das erste Luftfahrzeug, einen Luftballon, aufsteigen.

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