Berlin im Jahr 1778
01. 01. Berlin hat zu diesem Zeitpunkt 9 695 Häuser - nicht inbegriffen die Kirchen, das königliche Schloß und alle öffentlichen Gebäude.
02. 01. Friedrich August Gotthold wird in Berlin geboren. Der Pädagoge und Verfasser zahlreicher pädagogischer Schriften war in Küstrin als Prorektor und in Königsberg als Direktor des Friedrichs-Collegiums tätig.
03. 01. Karl Philipp Heinrich Pistor wird in Berlin geboren. Pistor trat 1797 in den preußischen Postdienst. 1813 gründete er die Werkstatt »Pistor & Martins«, die u.a. europäische Sternwarten mit Instrumenten versorgte.
08. 01. Für die Bergakademie und deren Schüler wird eine Ordnung erlassen, in der auch die Anzahl der Berg-Eleven festgeschrieben wird.
24. 02. Der in Berlin als freischaffender Musiker lebende Friedemann Bach widmet Prinzessin Anna Amalie, der Schwester Friedrichs II., acht Fugen.
30. 03. Der im Vorjahre nach einem anatomischen und praktischen Kursus in Berlin zugelassene Arzt Johann Theodor Pyl promoviert in Greifswald zum Doktor der Medizin.
01. 04. Der Kaufmann Thomas Heinrich Hotho erhält ein Exklusiv-Privileg auf 15 Jahre, Manchester-Stoffe in seiner Manufaktur (Monbijouplatz 10, Mitte) herzustellen.
18. 04. Der aus Pommern stammende und im Vorjahre in Berlin als Arzt zugelassene Johann Theodor Pyl verläßt die Stadt. Pyl diente in Schlesien bei der preußischen Armee während des Bayrischen Erbfolgekrieges als Feldarzt.
12. 05. Johann August Zeune wird in Wittenberg geboren. 1803 wurde er Lehrer am Gymnasium zum Grauen Kloster. 1806 errichtete Zeune eine staatliche Blindenlehranstalt und erhielt an der Berliner Universität die erste außerordentliche Professur für Geographie.
15. 05. Johann Wolfgang Goethe kommt nach Berlin und wohnt bis zum 20. Mai im Gasthof »Zur Goldenen Sonne«, Unter den Linden 23 (um 1800 »Hotel de Russie«).
19. 05. Johann Wolfgang Goethe besucht ein Konzert im Palais des Staatsministers von Zedlitz.
20. 05. Johann Wolfgang Goethe begibt sich nach einem fünftägigen Aufenthalt in Berlin zusammen mit Herzog Karl August von Sachsen-Weimar um 10.00 Uhr mit der Kutsche auf den Weg nach Schönhausen und besucht anschließend den Schloßpark Tegel.
27. 06. Der Mediziner Friedrich Heinrich Wilhelm Martini stirbt in Berlin. Martini erwarb sich bleibende Verdienste durch die Gründung der Gesellschaft naturforschender Freunde zu Berlin im Jahre 1773.
 
11. 08. Friedrich Ludwig Jahn wird im Dorf Lanz bei Lenzen in der West-Prignitz geboren. Der »Turnvater« kam 1809 nach Berlin, wo er u.a. am Gymnasium zum Grauen Kloster als Lehrer tätig war. 1811 gründete er in der Hasenheide den ersten Turnplatz.
05. 09. Mit Rundschreiben werden alle »Justitz-Collegia« zur »Anschaffung der von der Academie (der Wissenschaften) herausgegebenen Continuationen des Mylii« (unter der Leitung von Christian O. Mylius veröffentlichte preußische Gesetzessammlung) ermahnt.
27. 09. Karl Friedrich Rungenhagen wird in Berlin geboren. Der Komponist und Professor der Komposition war Mitglied der Akademie der Künste und galt als moderner Vertreter der Kirchenkomposition im A-cappella-Gesang. Er war Direktor der Berliner Singakademie.
 
14. 11. Christian Rother wird in Ruppersdorf bei Strelen (Schlesien) geboren. Der Bankier und preußische Staatsminister wurde anläßlich seines 50. Dienstjubiläums von den Stadtverordneten und dem Magistrat mit der Ehrenbürgerwürde geehrt.
16. 12. Ernst Friedrich Ludwig Robert wird in Berlin als Sohn eines jüdischen Geschäftsmanns geboren. Der Schriftsteller war der jüngere Bruder der Kunstmäzenatin Rahel Varnhagen von Ense. Er widmete sich vorrangig Bühnenstücken.

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