Berlin im Jahr 1748
03. 01. König Friedrich II. erläßt ein »Reglement, wie es in hiesigen Residentzien wegen der Leichen-Gebühren derer Kirchen, auch Kirchen- und Schul-Bedienten, imgleichen derer Küster, Pulsanten (Glockenläuter) und Todten-Gräber gehalten ... werden solle«.
21. 02. König Friedrich II. erläßt ein »Reglement und Ordnung« für den Schiffstransport von Waren von Berlin nach Hamburg und von dort nach Berlin für die 24 der kurmärkischen Schiffergilde angehörenden Schiffer.
16. 03. König Friedrich II. genehmigt in einem Schreiben an die kurmärkische Kriegs- und Domänenkammer den Bau von zwanzig Büdnerhäusern in Böhmisch-Rixdorf und weist die Kammer an, den böhmischen Bauwilligen das erforderliche Bauholz bereitzustellen.
14. 04. König Friedrich II. weist mit einer Kabinettsorder Etats-Minister Levin Friedrich von Bismark an, den »hiesigen Buchführern (Drucker und Verleger)« zu verbieten, »scandaleuse Schriften und Pasquille (Schmähschriften) zu verlegen oder zu drucken«.
16. 04. Der Kandidat der Theologie Johann Georg Schultheß gründet in Berlin den »Montags-Klub zur geselligen Unterhaltung von Männern«. Der Klub unterstützte Opfer von Unglücken wie Brand und Wasser und förderte nach Kräften die Berliner Aufklärung.
26. 05. Der Buchhändler Christian Friedrich Voß bittet in einem Gesuch an König Friedrich II., seine Buchhandlung von Potsdam nach Berlin verlegen zu dürfen.
01. 06. Es ergeht der königliche Befehl, »daß die Prediger die Sterbe-Fälle derer Eximirten, die unter des Cammer-Gerichts Jurisdiction stehen und Unmündige hinterlassen, bey 10 Rthlr. Straffe dem Pupillen-Collegio (Vormundschaftssenat) melden sollen«.
05. 06. Christian Ludwig von Winning wird an seinem 12. Geburtstag in das Kadetten-Corps zu Berlin aufgenommen. Von Winning erlangte später den Rang General der Infanterie.
13. 07. Johann Christoph Börner stirbt in Berlin. Börner, 1662 oder 1663 in Berlin geboren, war ab September 1699 als Kopist und ab 1709 als Registrator beim Geheimen Staatsarchiv zu Berlin tätig.
16. 07. Den Inspektoren der Kirche wird der Königliche Befehl über die Einrichtung des Pupillenkollegiums (Vormundschaftssenat) des Kammergerichts und über die Pflichten, die den Geistlichen daraus erwachsen, bekanntgegeben.
31. 08. König Friedrich II. erläßt für das Invalidenhaus in der Nähe der Charité eine Instruktion, die deren Ausstattung und innere Organisation regelt. Sie sah militärische Wohngemeinschaften, die »Kameradschaften« vor, der jeweils sechs Personen angehörten.
07. 09. In Ergänzung des Königlichen Befehls vom 16. Juli über das Pupillenkollegium (Vormundschaftsgericht) ergeht eine Deklaration, die den Begriff des »Eximiertentums« (Personenkreis, der von bestimmten Diensten, Steuern usw. befreit war) definiert.
17. 09. Der Architekt Philipp Gerlach, der maßgeblich an der Berliner Stadterweiterung mitgewirkt hatte, stirbt in Berlin.
 
15. 11. Friedrich II. eröffnet das an der Scharnhorst-/Ecke Invalidenstraße gelegene Invalidenhaus für Kriegsversehrte aus den beiden Schlesischen Kriegen und ihre Familienangehörigen, die hier Unterkunft, Verpflegung, Kleidung und ärztliche Betreuung fanden.
20. 12. Im Invalidenhaus in der Nähe der Charité stirbt der erste der dort untergebrachten über 60 Invaliden: Unteroffizier Hans Michael Neumann.

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