Berlin im Jahr 1746
02. 01. König Friedrich II. erläßt die »Königliche Preußische und Chur-Brandenburgische neu-verbesserte Gesinde- Ordnung, vor die Königliche Residentz-Städte Berlin«.
03. 01. Friedrich II. erläßt eine Ball- und Redouten-Ordnung.
12. 01. Der nach dem Zweiten Schlesischen Krieg am 25. Dezember 1745 in Dresden geschlossene Frieden wird in Berlin öffentlich bekanntgemacht.
20. 01. Eine Allerhöchste Kabinettsorder legt fest, daß Berlin, Breslau, Magdeburg und Stettin von der Kantonspflicht (Aushebung von Rekruten) befreit sind.
01. 02. Der Naturforscher, Mathematiker und Philosoph Pierre-Louis Moreau de Maupertuis wird zum Präsidenten der Akademie der Wissenschaften berufen.
27. 03. Friedrich II. läßt zum Geburtstag seiner Mutter Sophie Dorothea den Speisesaal des Schlosses in »einen künstlichen Garten von Zwergbäumen, die alle um diese Jahreszeit ganz ungewöhnliche, und zwar reife, Früchte trugen«, umwandeln.
04. 04. Der Rechtsgelehrte und Theologe Wilhelm Heinrich Culemann stirbt in Berlin. Der um 1678 in Minden geborene Culemann wurde im Juni 1707 Archivar des Oranischen Archivs und übte dieses Amt bis zu seinem Tode aus.
26. 04. Für ein Eintrittsgeld von zwölf Dukaten besichtigt König Friedrich II. mit seinem Hofstaat ein lebendes Nashorn, das in einer Fischbude auf dem Spittelmarkt (Mitte) ausgestellt war.
01. 05. Der »Kunstgärtner und vollberechtigte Berliner Bürger« Christoph Späth, Gründer des gleichnamigen späteren Gartenbaubetriebes, stirbt im Alter von 50 Jahren in Berlin »an der tückischen Brustkrankheit«.
01. 05. Der Apotheker Conrad Pauli, der seit 1711 die Spandauer Garnison-Apotheke führte, stirbt. Pauli war außerdem Ratsherr im Spandauer Rat sowie Oberkirchenvorsteher.
09. 05. Otto Christoph Graf von Podewils wird, erst siebenundzwanzigjährig, von Friedrich II. zum Etatsminister ernannt und auf den heikelsten Posten für preußische Diplomaten geschickt, nach Wien.
16. 06. Der wiederhergestellte Finowkanal, der eine Verbindung zwischen Havel und Oder bildet und den Wasserweg zwischen Berlin und der Ostsee bei Stettin verkürzt, wird eröffnet. Als erstes befuhr ihn ein mit 100 Tonnen Salz beladenes Schiff.
12. 07. Friedrich Wilhelm Danckelmann, Geheimer Etats- und Kriegsminister Friedrichs des Großen, stirbt im Alter von 64 Jahren in Berlin.
   
07. 10. Im Schloß Charlottenburg wird die Goldene Galerie eingeweiht.
18. 11. Mit einem Rundschreiben vom Tage wird bekanntgegeben (und mit Patent vom 22. November 1746 bestätigt), daß es den »römisch-katholischen Religionsverwandten« erlaubt sein soll, in Berlin eine katholische Kirche zu errichten.
22. 11. König Friedrich II. bestätigt den Katholiken, daß sie »zu ihrem freien und ungehinderten Gottesdienst eine Kirche, so groß, als sie solche immer haben wollen«, bauen können (St.-Hedwigs-Kirche). Der Bau der St.-Hedwigs-Kirche begann am 13. Juli 1747.
22. 12. Das Weißgerber-Gewerk erhält die Erlaubnis, eine neue Walkmühle am sogenannten Wusterhausenschen Bär (Wehr) zu errichten.

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