Berlin im Jahr 1741
03. 01. In Berlin treffen der »Grand Maitre« der Artillerie, Baron von Schmettau, sowie Generalleutnant von der Marwitz, Gouverneur zu Breslau, und Graf von der Lippe-Biesterfeld ein.
05. 01. Wilhelmine, die Schwester König Friedrich II. und Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth, reist aus Berlin ab.
19. 01. Teile des Infanterie-Regiments »Erbtruchses zu Waldburg« (Nr. 13), »welche die Wache hatten«, werden abgelöst, weil das Regiment den Befehl zum Abmarsch nach Schlesien erhielt.
29. 01. König Friedrich II. trifft in Begleitung des Prinzen August Wilhelm und einiger hoher Offiziere, von der Armee in Breslau kommend, in Berlin ein.
31. 01. Der Regierende Fürst von Anhalt-Dessau (Generalfeldmarschall Leopold Fürst von Anhalt-Dessau, der »Alte Dessauer«) trifft in Berlin ein.
02. 02. Österreichische Kriegsgefangene aus Ottmachau werden nach Potsdam abgeführt. Zuvor hatte Friedrich II. sieben Mann für die Garde du Corps ausgewählt und vier, »weil sie besondere Meriten hatten, mit Offiziersplätzen begnadigt«.
10. 02. König Friedrich II. besichtigt das Infanterie-Regiment von Glasenapp (Nr. 1).
12. 02. Die Garde du Corps marschiert auf Befehl König Friedrich II. nach Potsdam ab.
12. 02. Am Mittag besichtigt König Friedrich II. in Begleitung des Regierenden Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau (der Alte Dessauer) sowie vieler hoher Offiziere und Kavaliere im Lustgarten das Regiment des Prinzen Leopold von Dessau.
12. 02. König Friedrich II. besichtigt im Lustgarten in Begleitung des Regierenden Fürsten von Anhalt-Dessau und des Prinzen Dietrich sowie vieler hoher Offiziere und Kavaliere die neuen, aus Potsdam eingetroffenen Regimenter der Obristen von Münchow und Camas.
13. 02. König Friedrich II. begibt sich am Vormittag nach Potsdam.
15. 02. Das Regiment des Prinzen Leopold von Dessau rückt aus Berlin ab.
16. 02. Am Nachmittag trifft die Garde du Corps mit ihren neuen silbernen Pauken und einer prächtigen Standarte in Berlin ein.
18. 02. Am Nachmittag sieht König Friedrich II. das neue »Regiment zu Fuß« des Grafen Christoph von Dohna einmarschieren. Es führte 150 Rekruten mit sich.
19. 02. König Friedrich II. verläßt Berlin, um die Winterquartiere und Postierungen in Schlesien zu besichtigen.
20. 02. Aus dem Zeughaus werden 20 halbe Kartaunen (große Geschütze) transportiert, um für den Transport nach Schlesien (Erster Schlesischer Krieg, 1740-1742) eingeschifft zu werden.
21. 02. Am Vormittag setzt sich das Regiment des Prinzen Dietrich von Dessau in Marsch und verläßt Berlin.
27. 02. Ein Teil der mit Kriegsmunition beladenen Fahrzeuge sowie 18 schwer beladene Maultiere rücken nach Schlesien ab.
04. 03. Am Vormittag setzt sich das neu gebildete Münchowsche Regiment nach Frankfurt (Oder) in Marsch.
09. 03. Eine Eskadron der Garde du Corps und vier Eskadrons der Gens d'armes marschieren gemeinsam zur Königlichen Armee in den Schlesischen Krieg ab. Der Abmarsch wurde von vielen Zuschauern verfolgt, die auch die neue Standarte der Garde du Corps bewunderten.
09. 03. 100 österreichische Gefangene treffen ein und werden unter Eskorte nach Spandau abgeführt.
10. 03. Am Nachmittag trifft der Königliche Adjutant von Hoven »in Begleitung von fünf auf Post-Hörnern blasenden Curiers« ein. Er brachte die Nachricht, daß am 9. März 1741 die schlesische Festung Glogau von den preußischen Truppen eingenommen wurde.
12. 03. Der Regierende Fürst von Anhalt-Dessau (Leopold Fürst von Anhalt-Dessau, der Alte Dessauer) trifft in Berlin ein.
13. 03. 100 Mann Artillerie brechen nach Schlesien auf. An der Spitze des Zuges fuhr der »Heerpauken-Wagen, worin ein Moor als Pauker saß«, gefolgt vom Artillerie-Musikanten-Corps mit 14 Mooren.
15. 03. Der Wirkliche Geheime Etats- und Kriegsminister, Samuel Freiherr von Cocceji, trifft, aus Breslau und Glogau kommend, wieder in Berlin ein.
16. 03. In Magdeburg wird Pierre Christian Frédéric Reclam geboren. Er war seit 1765 Prediger der Französischen Gemeinde in Berlin und gemeinsam mit Jean Pierre Erman Herausgeber der neunbändigen Geschichte der Refugiés.
16. 03. Bernhard Friedrich Mönnich wird in Boldewitz auf Rügen geboren. Der Physiker und Mathematiker wurde 1783 an die Bergakademie in Berlin berufen.
27. 03. Die Königinmutter feiert ihren Geburtstag. Mittags fand bei der Königin Elisabeth Christine in Gegenwart der Königinmutter, der Prinzessinnen Ulrike und Amalie sowie der Prinzen Heinrich und Ferdinand eine festliche Gala statt.
28. 03. Das 2. Bataillon des Regiments von Gröben rückt in Berlin ein.
29. 03. Das Regiment des Generalmajors von Bredau setzt sich nach Schlesien in Marsch.
03. 04. Am Mittag marschiert das Regiment des Generalfeldmarschalls Graf von Katt in Berlin ein.
07. 04. Ins Magdeburger Feldlager setzt sich ein Artilleriezug von 33 sechspfündigen Kanonen, zwei Haubitzen und den dazugehörigen Munitionswagen »mit Bedeckung eines Corps von 118 Kanonieren und 12 Bombardiers« unter Kommando Hauptmanns von Dieskow in Marsch.
08. 04. Das für den Weitermarsch ins Magdeburger Feldlager bestimmte Regiment Lehwaldt trifft aus Ostpreußen in Berlin ein.
09. 04. Aus Ostpreußen trifft das Regiment Jung-Waldau in Berlin ein.
12. 04. Der Königliche Wirkliche Geheime Etats- und Kriegsminister, Heinrich Freiherr von Podewils, reist zum König Friedrich II. nach Ostpreußen ab.
13. 04. Das zum Weitermarsch ins Lager bei Genthin, eine halbe Meile von Brandenburg, bestimmte Regiment des Feldmarschalls von Röder marschiert ein.
13. 04. Kapitän von Börnstädt trifft mit der Nachricht von der schlesischen Armee in Berlin ein, daß am 10. April 1741 zwischen Brieg und Neiße bei Mollwitz die von Feldmarschall Graf von Neuperg kommandierte österreichische Armee geschlagen wurde.
14. 04. Gegen Mittag trifft Brigademajor von Grumbkow in Berlin ein. Er bestätigte, daß die von Feldmarschall Graf von Neuperg kommandierte österreichische Armee in der Schlacht bei Mollwitz in Schlesien geschlagen wurde.
14. 04. Königin Elisabeth Christine wirft am Vormittag vom Balkon unter das beim Schloß versammelte Volk »eine ansehnliche Summe Geldes«. In Berlin war die Siegesmeldung von der Schlacht bei Mollwitz bekanntgeworden.
14. 04. Das Platensche Dragoner-Regiment marschiert aus Berlin ab.
16. 04. Aus Anlaß des Sieges der preußischen Truppen bei Mollwitz in Schlesien werden von den Wällen nacheinander alle Kanonen abgefeuert. Im Lustgarten brannte das Regiment des Grafen Christoph von Dohna ein dreimaliges Lauffeuer ab.
16. 04. Anläßlich des Sieges der preußischen Truppen bei Mollwitz in Schlesien findet in Gegenwart der Königin und der Königinmutter in der Domkirche ein Dankgottesdienst statt. Die Kanzelrede hielt Konsistorial- und Kirchenrat Hofprediger D. E. Jablonski.
27. 04. Am Nachmittag findet das Leichenbegängnis des Markgrafen Friedrich von Brandenburg-Schwedt statt. Der Trauerzug setzte sich vom Schloß Friedrichsfelde aus nach Berlin in Bewegung. Gleichzeitig ertönten von den Kirchtürmen die Glocken.
30. 04. Ein Infanterie-Kommando von 320 Mann rückt aus dem Lager bei Brandenburg in Berlin ein. Es sollte hier neben dem Infanterie-Regiment Graf Dohna (Nr. 23) seinen Dienst versehen.
07. 05. Der Kapitän des Infanterie-Regiments Markgraf Karl (Nr. 19), von Sydow, trifft, von zehn blasenden Postillons begleitet, in Berlin ein. Er meldete, daß am 4. Mai 1741 Stadt und Festung Brieg in Schlesien an die preußischen Truppen übergegangen war.
10. 05. Das vom preußischen König Friedrich II. übernommene Württembergische Regiment mit 1 800 »der auserlesensten Leute« rückt auf dem Wasserweg aus Berlin ab.
11. 05. Oberhofprediger Daniel Ernst Jablonski hält am Himmelfahrtstag seine letzte Predigt. Danach mußte er sich mit Fieber niederlegen und starb 14 Tage später.
12. 05. Der französische Astronom Jean-Louis Moreau de Maupertuis trifft, aus Wien über Sachsen kommend, in Berlin ein.
13. 05. 14 gefangene österreichische Husaren der Regimenter Ghilani und Spleni werden durch ein Kommando des Dohnaischen Regiments nach Spandau gebracht.
24. 05. König Friedrich II. erläßt ein »Rescript an die Churmärckische Krieges- und Domainen-Cammer, daß denen Schlächtern in den Chur-Märckischen Städten frey stehen solle, alle Woche frisch geschlachtet Fleisch 3. mahl aufm Marckte feil zu haben ...«.
25. 05. Daniel Ernst Jablonski stirbt im Alter von 80 Jahren. Er war Doktor der Theologie, Konsistorial- und Kirchenrat, ältester Oberhofprediger, Senior der Universität in Groß-Polen sowie Präsident der Königlichen Akademie der Wissenschaften.
25. 05. Adrian Bernhard Graf von Borck stirbt im Alter von 73 Jahren in Berlin. Der am 21. Juli 1668 geborene Bork war u.a. Generalfeldmarschall, Wirklicher Geheimer Etats-, Kriegs- und Kabinettsminister und Obrist eines Infanterieregiments.
26. 05. Aus Brandenburg treffen 100 Rekruten unter einer Eskorte von Husaren in Berlin ein. Sie waren für das in Stettin stehende Regiment des Prinzen Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel bestimmt.
31. 05. Der Konsistorial- und Kirchenrat Daniel Ernst Jablonski wird in der Parochialkirche beigesetzt.
31. 05. Am Morgen treffen auf dem Wasserwege einige von den preußischen Truppen in Schlesien erbeuteten österreichischen Siegeszeichen ein. Der Zug von Kanonen, Pauken und Standarten wurde durch das Königstor am Schloß vorbei zum Zeughaus geführt.
04. 06. Der Kirchenrat und Hofprediger Dr. Steinberg hält im Dom vor zahlreicher Zuhörerschaft die Leichenpredigt für den am 25. Mai 1741 verstorbenen Konsistorial- und Kirchenrat Daniel Ernst Jablonski.
09. 06. Für den am 25. Mai 1741 verstorbenen Generalfeldmarschall Graf von Borck findet das Leichenbegängnis statt. Um 13.00 Uhr setzte sich der Trauerzug, mit dem Dohnaischen Regiment an der Spitze, zur Garnisonskirche in Bewegung.
09. 06. Der ehemalige österreichische Rittmeister Jacobi, der nach der Übergabe von Brieg in den Dienst des Königs von Preußen getreten war, trifft in Berlin ein. Er war für den Dienst im Armeelager bei Genthin vorgesehen.
18. 06. Am Morgen werden 32 österreichische Husaren, die von den preußischen Truppen in Dienst genommen wurden, mit Fahrzeugen unter einer Eskorte nach Potsdam gebracht.
18. 06. Der Paradesarg des Leichengepränges für den verstorbenen Generalfeldmarschall Graf von Katt wird zum Armeelager bei Genthin befördert.
19. 06. Der Mathematiker Leonhard Euler verläßt St. Petersburg mit dem Reiseziel Berlin, um der Akademie der Wissenschaften in Berlin zu neuem Leben zu verhelfen.
20. 06. Am Morgen trifft auf dem Wasserwege ein Fahrzeug aus Brieg (Schlesien) ein. Es brachte u.a. sieben kleine metallene Kanonen, die in Brieg erbeutet worden waren. Sie wurden von König Friedrich II. als Präsent für Generalmajor von Walrave bestimmt.
24. 06. Am Johannistag gibt die Gesellschaft der Freimaurer im Salon des Schließerschen Gartens vor dem Spandauer Tor »ein solennes Fest«. Danach ließ sie »eine considerable Summe Geldes unter die versammelt gewesenen Armen« verteilen.
06. 07. Eine »ganze Partie« gefangener österreichischer Husaren trifft am Nachmittag auf zehn Wagen unter einer Eskorte aus Schlesien ein.
08. 07. Am Morgen fahren 21 übergelaufene österreichische Husaren, darunter ein Leutnant, zum Armeelager bei Genthin ab.
12. 07. 17 österreichische Husaren fahren auf drei Wagen durch Berlin. Da sie ohne Eskorte fuhren, aber Gewehre mit sich führten, waren es vermutlich Überläufer.
20. 07. Der Regierende Fürst Leopold von Anhalt-Dessau, der Alte Dessauer, trifft aus dem Lager bei Genthin kommend in Berlin ein. Er reiste am 21. Juli weiter.
20. 07. Der Bau »zu einem großen und ansehnlichen« Opernhaus beginnt. Der Bauplatz lag in der Dorotheenstadt, zwischen dem Markgräflichen Palais und dem Festungsgraben auf der einstigen Festungsbastion Nr. 2 (Unter den Linden, Mitte).
24. 07. Ein außerordentlicher Pferdemarkt findet statt. Dies geschah nach dem Befehl Friedrichs II., »eine namhafte Anzahl tüchtiger Zugpferde für Dero Rechnung anzuschaffen«.
25. 07. Der Mathematiker Leonhard Euler trifft, nachdem er Abschied von der Petersburger Akademie genommen hatte, in Berlin ein und kauft sich ein Haus in der Behrenstraße (Mitte).
29. 07. Am Nachmittag trifft das Regiment des Prinzen Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel in Berlin ein.
29. 07. Das Infanterie-Regiment Graf Dohna (Nr. 23) erhält per Stafette den Königlichen Befehl, am 2. August 1741 zum Marsch nach Schlesien aufzubrechen.
01. 08. 360 österreichische Gefangene treffen unter einer Husaren-Eskorte von einem Offizier und zehn Soldaten aus Spandau ein.
04. 08. Mittags werden 14 österreichische Fahnen, welche von den preußischen Truppen erbeutet wurden, von einer Kompanie des Regiments des Prinzen Ferdinand von Braunschweig »unter klingendem Spiele« ins Königliche Arsenal (Zeughaus) gebracht.
09. 08. Die beiden Grenadier-Kompanien des Fürst-Eisenachischen Regiments marschieren in Berlin ein. Die übrigen Kompanien des Regiments verblieben in Magdeburg.
09. 08. Am Geburtstag des Prinzen August Wilhelm nehmen die Prinzen Heinrich und Ferdinand sowie die Prinzessinnen Ulrike und Amalie teil. An einer großen Tafel wurde gespeist. Danach fand ein Ball statt.
11. 08. Am Morgen trifft eine große Anzahl österreichischer Gefangener, darunter auch drei Panduren, ein.
13. 08. Königin Elisabeth Christine gibt auf ihrem Lustschloß in Schönhausen ein prächtiges Essen.
13. 08. Der Königliche Adjutant, Kapitän von Oelsnitz, trifft mit neun voranreitenden Postillons als Kurier aus Schlesien ein. Er brachte die Nachricht, daß König Friedrich II. aus wichtigen Gründen einige Regimenter in Breslau einrücken ließ.
15. 08. Der Königliche Adjutant, Kapitän von Oelsnitz, wird für seine guten Nachrichten aus Schlesien von Königin Elisabeth Christine »mit einer ungemein kostbaren goldenen Uhr« und von der Königinmutter mit 50 Golddukaten beschenkt.
21. 08. Der Theologe Johann Gustav Reinbeck stirbt in Schönwalde bei Berlin. Er war ab 1709 Prediger der Friedrichswerderschen und der Dorotheenstädtischen Gemeinde. Friedrich Wilhelm I. hatte ihn 1717 zum Propst von Cölln und 1729 zum Konsistorialrat ernannt.
30. 08. Drei Eskadrons des Dragoner-Regiments des Generalmajors von Thymen treffen aus Ostpreußen kommend in Berlin ein.
05. 09. Für das Opernhaus Unter den Linden wird der Grundstein gelegt.
22. 09. Peter Simon Pallas wird in Berlin als Sohn eines Chirurgen geboren. Der Zoologe wurde durch parasitologische und zoologische Forschungen bekannt. Er unternahm ausgedehnte Forschungsreisen und arbeitete u.a. in Holland und Rußland.
02. 10. Am Vormittag reist der Königliche Oberstallmeister und Erste Kämmerer, von Schwerin, mit einer zahlreichen Suite zur Kaiserwahl nach Frankfurt am Main ab. Er wurde dafür von König Friedrich II. als Erster Gesandter bevollmächtigt.
04. 10. Das Dohnaische Regiment setzt sich nach Schlesien in Marsch und führt 20 Rekruten für das Corps Gens d'armes zum Lager nach Brandenburg ab.
09. 10. Um 10.00 Uhr trifft der Regierende Fürst von Anhalt-Dessau (General Leopold Fürst von Anhalt-Dessau, der Alte Dessauer) aus dem Feldlager bei Brandenburg in Berlin ein. Gegen 12.00 Uhr reiste er weiter nach Schlesien.
12. 10. Am Morgen marschiert das 1. Bataillon des Regiments Grävenitz von Berlin nach Frankfurt (Oder) ab. Ein anderes Bataillon desselben Regiments trat den Marsch nach Küstrin an.
13. 10. Am Nachmittag rücken die Regimenter Fürst von Anhalt-Dessau und Fürst von Anhalt-Zerbst aus dem Lager bei Genthin in Berlin ein.
15. 10. Prinz Heinrich, der Bruder König Friedrichs II., empfängt im Berliner Dom erstmals das Abendmahl.
15. 10. Christian Johann Kochius, vom König anstelle des verstorbenen Daniel Ernst Jablonski zum Oberhofprediger am Dom ernannt, hält seine Antrittspredigt.
20. 10. Mittags marschiert das 1. Bataillon des Regiments von Flanz, vom Lager Genthin kommend, in Berlin ein.
23. 10. Mittags treffen unter Bedeckung eines Artillerie-Corps von 130 Mann unter Leitung des Hauptmanns von Dieskau aus dem Feldlager bei Genthin 16 dreipfündige und 16 sechspfündige Kanonen, zwei Haubitzen nebst zwölf Pulver- und sechs Kugelwagen ein.
31. 10. Eine Anzahl »von Rekruten und 60 Mann österreichischer Husaren, Panduren und Talpatschen« treffen in Berlin unter einer Eskorte aus Schlesien ein.
03. 11. Brigademajor von Grumbkow trifft »unter Vorreitung von vier blasenden Postillons« in Berlin ein. Er überbrachte die Nachricht, daß am 31. Oktober 1741 die belagerte Stadt und Festung Neiße von den preußischen Truppen eingenommen wurde.
05. 11. Aus Holstein treffen 120 Remonte-Pferde in Berlin ein, die für einige Dragoner-Regimenter in Schlesien bestimmt sind.
05. 11. Der Wirklich Geheime Etats- und Kriegsminister, Heinrich Freiherr von Podewils, erhält von König Friedrich II. den Orden des Schwarzen Adlers. Am 6. November wurden er und sein Neffe, der Diplomat Otto Christoph von Podewils, in den Grafenstand erhoben.
05. 11. In sämtlichen Berliner Kirchen finden anläßlich der Eroberung von Neiße Dankgottesdienste statt. Von den Wällen ertönten Böllerschüsse. Von vier Bataillonen der Regimenter Dessau, Zerbst, Borck und Persode wurden auf den Wällen Lauffeuer veranstaltet.
08. 11. In der Gemeinde St. Petri in Cölln wird Pastor Eichfeld aus Potsdam mehrheitlich zum Propst gewählt.
08. 11. Im Schloß Monbijou bei der Königinmutter Sophie Dorothea begeht die Königin Elisabeth Christine ihren 26. Geburtstag.
10. 11. Anläßlich des 19. Geburtstages der Prinzessin Amalie ist bei Hof Gala. Bei der Königin Elisabeth Christine »war deshalb ein herrliches Tractament, und nachgehende Redoute«, wobei die Kavaliere in Domino-Masken erschienen.
12. 11. König Friedrich II. fährt bei seiner Ankunft in Berlin durch die Breite Straße »unter einem unsäglichen Zulauf von Menschen« zum Schloß. Dort wurde er von der Königin Elisabeth Christine und der Königinmutter »mit ungemeiner Zärtlichkeit empfangen«.
12. 11. Nach seiner Ankunft vom Kriegsschauplatz in Schlesien speist König Friedrich II. bei der Königinmutter. Danach gewährte er den Ministern und anderen Standespersonen eine Audienz und nahm die Glückwünsche zu seinem Eintreffen entgegen.
13. 11. König Friedrich II. nimmt in Begleitung des Prinzen August Wilhelm, des Markgrafen Friedrich von Schwedt, des Markgrafen Carl, des Regierenden Fürsten von Anhalt-Dessau und des Prinzen Ferdinand von Braunschweig die Wachparade ab.
15. 11. Sechs »ansehnliche, wohlgebildete Leute« treffen als Präsent des Königs von Polen und Kurfürsten von Sachsen für König Friedrich II. in Berlin ein.
29. 11. 80 Remonte-Pferde für die preußische Kavallerie treffen aus dem Hannoverschen in Berlin ein.
30. 11. In einer Kabinettsorder gibt König Friedrich II. dem Landjägermeister Graf von Schwerin Anweisungen zur Umwandlung des Tiergartens in eine Schmuckanlage.
30. 11. Auf den Turm der Petrikirche wird eine 20 Zentner schwere Glocke gebracht. Sie wurde aus dem Erz der Glocke gegossen, die beim Brand des Turmes am 28. Mai 1730 zerschmolzen war.
01. 12. König Friedrich II. besichtigt das in Berlin stationierte Artillerie-Corps und sieht einem Probeschießen mit den neu gegossenen Kanonen zu.
01. 12. König Friedrich II. gewährt den ausländischen Ministern eine Audienz. Dabei wurde ihm der vor kurzem aus Moskau eingetroffene Königlich Polnische Minister (Gesandte), Graf von Gersdorf, vorgestellt.
07. 12. König Friedrich II. besichtigt den Bauplatz des Opernhauses Unter den Linden (Mitte). Zuvor hatte er am Marstall die »Garde zu Fuß« bei Übungen inspiziert. Er nahm den Weg über die Jägerbrücke.
07. 12. Prinz Heinrich, Markgraf Friedrich von Brandenburg-Schwedt, der Regierende Herzog von Braunschweig, der Herzog von Holstein und der Fürst von Anhalt-Zerbst jagen im Grunewald. Sie erlegten 100 Stück Wild, darunter drei Keiler.
08. 12. König Friedrich II. nimmt in Begleitung der Königlichen Prinzen die Wachparade ab. Dabei musterte er 40 neuberittene Dragoner des Regiments von Werdeck.
09. 12. König Friedrich II. exerziert zu Pferde mit der aus Schlesien zurückgekehrten Garde du Corps.
13. 12. Im Kurfürstensaal des Schlosses in Berlin wird Carl Heinrich Grauns Oper »Rodelinde« uraufgeführt.
16. 12. Am Morgen exerziert König Friedrich II. mit seiner Leibgarde zu Fuß »sowohl im geschwinden Feuer, als auch in verschiedenen neuen Wandlungen und Handgriffen«.
20. 12. Um 16.15 Uhr trifft die Markgräfin von Ansbach mit ihrer Suite vor dem Schloßportal am Lustgarten ein. Sie wurde von König Friedrich II., begleitet von den Prinzen Wilhelm und Heinrich, empfangen und in das für sie bestimmte Appartement geführt.
23. 12. Am Abend ist »Assemblee« beim Landjägermeister Grafen von Schwerin. Sie sollte bereits am Vortage stattfinden, mußte jedoch wegen einer Opernaufführung im Königlichen Hoftheater im Berliner Schloß verschoben werden.
25. 12. König Friedrich II. trifft aus Potsdam kommend in Berlin ein.
26. 12. König Friedrich II. und Königin Elisabeth Christine begeben sich nach Charlottenburg.
29. 12. König Friedrich II. exerziert auf dem großen Paradeplatz vor dem Schloß mit der Garde du Corps. In Gegenwart der Chefs der Regimenter zu Pferde führte die Garde neue Handgriffe und Wendungen vor.
29. 12. Nach dem Exerzieren auf dem großen Paradeplatz vor dem Schloß begibt sich König Friedrich II. in Begleitung seiner Brüder, der Prinzen Wilhelm und Heinrich, in das Kronprinzen-Palais.
31. 12. König Friedrich II. reist mit einer zahlreichen Suite von Berlin nach Charlottenburg.

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