Berlin im Jahr 1739
03. 01. Karl Wilhelm Hennert wird in Berlin geboren. Der Forstmann, der auch zahlreiche forstwirtschaftliche Werke verfaßte und eine Zeitlang an der Forstakademie zu Berlin Forstmathematik lehrte, war der Begründer einer modernen Forstwirtschaft in Preußen.
23. 01. Mit einem Reskript wird das »Armen-Directorium« angewiesen, »daß der Lutherische Prediger im grossen Friderichs-Hospital alhier, die auf den Calands-Hof hieselbst sitzende Gefangene, wöchentlich zwey mahl besuchen, ihnen Predigten ... halten soll«.
25. 02. Das Statut der Berliner Börse erhält seine königliche Bestätigung.
25. 02. In der Berliner Börse am Lustgarten (Mitte) werden die ersten Kursnotierungen vorgenommen. König Friedrich Wilhelm I. hatte der Kaufmannschaft das dortige, von Johann Gregor Memhardt gebaute Neue Lusthaus zur Einrichtung der Börse geschenkt.
18. 03. Der preußische Kriegsminister Friedrich Wilhelm von Grumbkow stirbt in Berlin.
 
01. 05. Der »Neu-revidirte und erläuterte Accise-Tarif für Berlin und übrige Churmärckische Städte ...« tritt in Kraft.
21. 05. Der 1661 in Nantes (Frankreich) geborene Historiker (Orientalist) Mathurin Veyssière De La Croze, der 1702 zum Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek ernannt worden war, stirbt in Berlin.
23. 05. Im Streit zwischen lutherischen und reformierten Böhmen, ob bei Abendmahlsfeiern gebrochenes Brot anstelle von Hostien verwendet werden dürfe, gibt König Friedrich Wilhelm I. in einer Resolution seine Zustimmung zur Verwendung von Abendmahlsbrot.
01. 06. In einem Brief informiert Kronprinz Friedrich den französischen Philosophen und Schriftsteller François-Marie Arouet, genannt Voltaire, über den Tod des Bibliothekars der Königlichen Bibliothek Mathurin Veyssière De La Croze.
11. 06. Mittels Kabinettsorder über die »Separirung der Charitékasse« wird die Bedeutung der Heil- und Lehranstalt als selbständige Stiftung mit Vermögensfähigkeit durch König Friedrich Wilhelm I. hervorgehoben.
01. 07. In »Gersdorffs Garten«, in der Nähe der späteren Jannowitzbrücke (Mitte), feiert der Major Jeetz von Sydau in Anwesenheit von König Friedrich Wilhelm I. Hochzeit mit Fräulein von Viereck.
06. 07. Erich Christoph Edler Herr von Plotho stellt das Gesuch, ihn »in Berlin in dem Tribunal gnädigst zu placiren«. Es fand Berücksichtigung, und von Plotho gab eine Probe seiner juristischen Kenntnisse.
10. 08. Die Dreifaltigkeitskirche an der Kanonierstraße (Glinkastraße/Ecke Mauerstraße, Mitte), Simultankirche für die reformierte und die lutherische Gemeinde, wird eingeweiht. Sie wurde durch einen Bombenangriff am 23./24. November 1943 zerstört.
16. 09. Durch königlichen Erlaß wird Erich Christoph Edler Herr von Plotho zum Geheimen Justiz- und Oberappellationsgerichtsrat mit einem Gehalt von 700 Talern ernannt.
22. 09. König Friedrich Wilhelm I. erteilt die Genehmigung zur Gründung der »Böhmischen Handlungs-Societät«. Der Gesellschaft wurde erlaubt, über ihre eigenen Produkte hinaus auch andere »wollene, baumwollene und linnene Waaren« im In- und Ausland zu verkaufen.
   
11. 12. Durch Kabinettsorder König Friedrich Wilhelms I. wird in Berlin das privilegierte Fiakerfuhrwesen begründet.
24. 12. Auf Anordnung König Friedrich Wilhelms I. werden erstmalig Droschken für den öffentlichen Verkehr eingesetzt. An fünf Halteplätzen standen 15 Droschkenkutscher mit ihren Fahrzeugen, die nach einem genau festgelegten Tarif fuhren.

© Edition Luisenstadt, 1998 - 2002         Stand:        www.berlin-chronik.de