Berlin im Jahr 1735
31. 01. Friedrich Wilhelm I. ordnet an, daß 2 000 Bücher über Astronomie, Mathematik, Physik und Medizin, die für die Königliche Bibliothek, die spätere Staatsbibliothek zu Berlin, bestimmt waren, der Sozietät der Wissenschaften übergeben werden sollen.
02. 02. Der Kammerherr an vielen Höfen Europas, der Abenteurer und Schriftsteller Karl Ludwig Freiherr von Pöllnitz, soeben aus Wien eingetroffen, ist Gast im Tabakkollegium König Friedrich Wilhelms I. in Königs Wusterhausen.
09. 02. Der Jugendgefährte Friedrich Wilhelms I., Freiherr von Pöllnitz, wird zum Kammerherrn ernannt. Er war im Tabakkollegium ein gern gesehener Gast. Für die Höfe von Wien und Dresden war er gleichzeitig als Spion tätig.
17. 02. Für die Gold- und Silbermanufaktur wird die Errichtung eines neuen Fabrikgebäudes angeordnet. Der Bauplatz lag auf der Westseite des Friedrichstädtischen Marktes, des späteren Wilhelmplatzes. 1737 konnte die Produktion aufgenommen werden.
19. 02. Mit einem »Patent, wegen der Kloben- und Hauffen-Maaße, auch des Preißes von Brenn-Holtze« werden auf den privaten wie öffentlichen Holzmärkten der Residenzstädte gleiche Maße und Preise im Brennholzhandel eingeführt.
01. 03. Jean Pierre Erman wird in Berlin geboren. Er wurde 1755 Prediger der Französischen Gemeinde in Berlin, Lehrer am Französischen Gymnasium und ab 1766 dessen Direktor, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Historiograph der brandenburg. Geschichte.
27. 03. König Friedrich Wilhelm I. erläßt eine Kabinettsorder mit dem Befehl, Bürger und Hausbesitzer dazu anzuhalten, den Schmutz vor ihren Häusern zu Haufen zu fegen. Auf »Dreckkarren« sollte er dann vor die Tore der Stadt gebracht werden.
 
01. 05. Der polnische Gegenkönig Stanislaus Leszczynski reist nach ca. zweiwöchigem Aufenthalt aus Berlin ab.
08. 05. König Friedrich Wilhelm I. wird die Vollendung des Baus des »Königlichen Collegien-Hauses zu Berlin« in der erweiterten Friedrichstadt, in dem die verschiedenen Justizbehörden sowie das Konsistorium ihren Platz finden sollten, gemeldet.
15. 05. Die Berliner Korbmacher schließen sich zu einer Innung zusammen.
 
16. 07. Ein königliches Patent legt alle polizeiliche Gewalt in die Hand des Magistrats.
30. 07. Der Versuch des Königs, mit einem Polizei-Patent das gesamte Polizeiwesen dem Magistrat unterzuordnen, scheitert.
30. 07. König Friedrich Wilhelm I. beruft den in Schlesien geborenen und des Tschechischen kundigen Andreas Macher zum Seelsorger der Berliner böhmischen Kolonie.
06. 08. Es wird ein »Patent, wider den Victualien-Handel auf dem Packhoff in Berlin usw.« erlassen.
22. 08. Ein »General-Privilegium und Gülde-Brief des Huthmacher-Gewercks in der Chur- und Marck Brandenburg ..., in Sonderheit ... in Berlin« wird erlassen. Darin war u.a. genau festgelegt, wer wann Hutmachermeister werden konnte und wer Hüte verkaufen durfte.
03. 09. König Friedrich Wilhelm I. erläßt das »Gassen-Reglement, wie es in den Königl. Residentzien wegen der Reinigung derer Straßen und mit denen Gassen-Karren gehalten werden soll«. Erst nach fünf Jahren, im Jahre 1740, standen die Karren zur Verfügung.
24. 09. Der Magistrat teilt den Kirchengemeinden der Friedrichstadt mit, daß sie fortan ihre Friedhöfe auf einem Gottesacker vor dem Halleschen Tor anzulegen haben.
12. 10. König Friedrich Wilhelm I. gibt mit einer Kabinettsorder Anweisungen betreffend den Bauplatz, die Kosten und die äußere Gestalt einer Kirche für die böhmische Gemeinde in Berlin in der Krausen-/Ecke Mauerstraße (Mitte). Es entstand die Bethlehemskirche.
23. 10. König Friedrich Wilhelm I. genehmigt den Bau der Bethlehemskirche an der Krausen-/Ecke Mauerstraße (Mitte) für die böhmische Kolonie in Berlin.
21. 11. Für die böhmisch-lutherische Bethlehemskirche in der Friedrichstadt erfolgt die Grundsteinlegung. Der von König Friedrich Wilhelm I. bestimmte Bauplatz lag am sogenannten Hammelmarkt an der Ecke Mauer-/Krausenstraße (Mitte).

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