Berlin im Jahr 1721
25. 01. Es wird ein »Revidirtes Edict, wie es mit Abwerffung des Brennholtzes in den Thoren der Residentzien gehalten werden soll« erlassen. Diese Holzabgabe sollte zum Heizen der Öfen des Wach- und Schreibpersonals an den Stadttoren verwendet werden.
18. 02. Durch königliches Reskript wird dem Buchdrucker Johann Lorentz unter Androhung einer Strafe von 300 Talern verboten, weiter seine Zeitung »Berliner Avisen« zu drucken.
18. 02. König Friedrich Wilhelm I. erteilt Johann Andreas Rüdiger »das Privilegium ..., die berlinische wöchentliche Zeitungen private zu drucken und zu verkaufen«.
22. 02. Die von dem Buchhändler Johann Lorentz herausgegebene »Berlinische ORDINAIRE Zeitung« erscheint zum letztenmal unter der Nr. 23 des Jahrgangs 1721. Lorentz hatte die Gunst des Königs und damit das Privileg verloren, die Zeitung weiter herauszugeben.
25. 02. Erstmals erscheint die von Johann Andreas Rüdiger geleitete »Berlinische Privilegierte Zeitung«, die spätere »Vossische Zeitung«. Die erste Ausgabe trug jedoch die Nummer 24, da die Ausgaben eines früheren Blattes von Johann Lorentz mitgezählt wurden.
 
15. 04. Carl Späth wird in Berlin geboren. Er war der Sohn des Gründers des gleichnamigen Berliner Gartenbaubetriebes Christoph Späth und selbst Inhaber des Betriebes von 1746 bis 1782.
29. 04. König Friedrich Wilhelm I. bietet Bauwilligen in der Friedrichstadt die kostenlose Bereitstellung der erforderlichen Baumaterialien sowie Geldkredite an.
23. 05. Um die Bebauung der Friedrichstadt zu beschleunigen, bietet König Friedrich Wilhelm I. in einem Edikt Bauwilligen die kostenlose Bereitstellung von Holz, Steinen und Kalk an. Auch durften sie Häuser mit nur einem Geschoß errichten.
31. 05. Christoph Späth, der Gründer des gleichnamigen späteren Gartenbaubetriebes, kauft für 300 Taler das Grundstück »Johannistisch« mit Gebäuden und Stallungen am Halleschen Tor. Späth errichtete dort eine Gemüse- und Blumengärtnerei.
25. 06. Johann Lucas Woltersdorf wird in Friedrichsfelde bei Berlin geboren. Der Theologe war ein eifriger Sammler von mineralogischen Gegenständen und verfaßte mehrere Systeme der Mineralien, die aber keine bleibende wissenschaftliche Bedeutung erlangten.
   
08. 09. Durch den für Kolonieangelegenheiten zuständigen General Friedrich Wilhelm de Forcade wird der Grundstein für die Französisch-Reformierte Kirche in der Klosterstraße (Mitte) gelegt.
17. 09. Am Nachmittag gegen 17.00 Uhr ist über Berlin ein Regenbogen zu sehen.
20. 09. Die vereinigten deutschen und französischen Strumpfmacher schlagen zur Erhöhung des Absatzes ihrer Waren vor, die Bevölkerung zu verpflichten, ihre Toten in wollener Kleidung zu bestatten. Dieses Ersuchen wurde von König Friedrich Wilhelm I. abgelehnt.

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