Berlin im Jahr 1719
   
13. 03. Der Apotheker, Alchimist und Erfinder des europäischen Porzellans (1704), Johann Friedrich Böttger, stirbt in Dresden. Als 16jährige Berliner Apothekerlehrling hatte Böttger 1701 die Herstellung von Gold aus Silber angeblich erfolgreich vorgeführt.
15. 04. In einer königlichen Verordnung wird angewiesen, »daß die Cörper von allen Delinquenten, so alhier am Leben gestraft und executiret werden, ingleichen diejenige, so sich selbst ermordet, auf die Anatomie abgefolget werden sollen«.
16. 04. Otto Christoph von Podewils wird geboren. Der Neffe des Kabinettsministers Graf Heinrich von Podewils war preußischer Diplomat und wurde 1741 zusammen mit seinem Onkel in den Grafenstand erhoben. 1746 wurde er zum preußischen Staatsminister ernannt.
22. 04. König Friedrich Wilhelm I. befreit die »Eximirten« (die von städtischen Lasten freigestellten Bürger) auf dem Friedrichswerder (Mitte) von der Entrichtung des ihnen vom Magistrat auferlegten Grundzinses für ihre Häuser.
 
06. 06. Der Rechtsgelehrte Johann Sigismund von Sturm, der ab Dezember 1697 als Archivar am Geheimen Staatsarchiv zu Berlin tätig und im Juni 1698 zum Geheimen Justizrat ernannt worden war, stirbt in Berlin.
21. 06. König Friedrich Wilhelm I. fordert in einem Edikt »alle Unterthanen« auf, als Windschutz Rüstern, Linden, Weiden, Espen und anderes nutzbares Holz zu pflanzen.
 
19. 08. Der pietistische Laientheologe Carl Hildebrand Freiherr von Canstein, Begründer der »Cansteinschen Bibelanstalt« in Halle, stirbt im Berliner Wohnsitz der Familie, Poststraße 10 (Mitte).
 
23. 10. Ein königliches Patent »zu Beförderung des Schiff-Baues auf der Elbe, Oder und Spree, und wegen der Freyheiten, so die Bauer der Schifs-Gefässe geniessen sollen«, wird erlassen, um die Residenzstädte besser auf dem Wasserwege mit Getreide zu versorgen.
27. 10. Auf Drängen der Französisch-Reformierten Gemeinde erhebt König Friedrich Wilhelm I. die kleine Behelfskapelle in der Köllnischen Vorstadt zu einer Parochialkirche.
27. 11. In einem Königlichen Patent wird angewiesen, vom 1. Januar 1720 an monatlich 600 Wispel Roggen aus dem Berliner Magazin an die Einwohner der Residenzstadt zu je 1 Taler 8 Groschen und zu 1 Taler 6 Groschen je Scheffel in den Landstädten zu verkaufen.

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