Berlin im Jahr 1716
   
18. 03. Friedrich Wilhelm Graf von Wylich und Lottum wird in Berlin geboren. Der meist als Graf Lottum bezeichnete königlich preußische Generalmajor wurde 1764 Kommandant von Berlin.
15. 04. Maria Margaretha Kirch, die Witwe des 1710 verstorbenen Astronomen an der Berliner Sternwarte, Gottfried Kirch, nimmt nach etwa zweijähriger Unterbrechung ihre täglichen Wetterbeobachtungen wieder auf.
16. 04. Der Sekretär bei der Geheimen Kanzlei und dem Geheimen Staatsarchiv zu Berlin, der Jurist Christian Friedrich Hartmann, stirbt in Berlin.
18. 04. Die Kurmärkische Schiffergilde wird per Reglement gegründet. Ihr Versammlungshaus befand sich in der Wilhelmstraße Nr. 147 (Kreuzberg).
   
12. 07. Die nach Plänen von Philipp Gerlach erbaute Parochialkirche (Luisenkirche) in Charlottenburg wird geweiht.
29. 07. Um dem illegalen Brennholzhandel Einhalt zu gebieten, wird ein Patent erlassen, »wie einigen Unordnungen bey dem Brenn-Holtz-Handel in Berlin und Cölln abzuhelfen« sei.
   
13. 10. Der Hof- und Legationsrat Wilhelm Heinrich von Thulemeier, Rechtsgelehrter und Geheimer Sekretär bei der Geheimen Staatskanzlei zu Berlin, bekommt die Preußische Expedition der Staatskanzlei übertragen.
13. 10. Der Rechtswissenschaftler Johann Conrad von der Lith, geboren 1689 in Frankfurt (Oder), wird zum Hofrat und Geheimen Archivar am Geheimen Staatsarchiv zu Berlin ernannt.
19. 10. Ober-Mühleninspektor Johann Paul Stecher erhält die Oberaufsicht über sämtliche königlichen Mühlen im Raum Berlin.
26. 10. Johann Conrad von der Lith, 1689 in Frankfurt (Oder) geboren und am 13. Oktober 1716 zum Hofrat und - als erster Archivbeamter - zum Geheimen Archivar am Geheimen Staatsarchiv zu Berlin ernannt, wird in seinem Amt vereidigt.
14. 11. Der Universalgelehrte Gottfried Wilhelm Freiherr von Leibniz stirbt in Hannover. Auf seine Initiative hin war im Juli 1700 die Akademie der Wissenschaften in Berlin gegründet worden, der er bis zu seinem Tode als Präsident vorstand.
27. 11. Dem Archivar Wilhelm Heinrich von Thulemeier wird die Aufsicht über das Geheime Kabinettsarchiv zu Berlin und die Zensur über die in Berlin erscheinenden Zeitungen übertragen.
12. 12. Friedrich Wilhelm I. empfiehlt in einem »Patent wegen Pflanzung der Maulbeerbäume zur Förderung der Seidenfabriken«, an allen geeigneten Orten Maulbeerbäume zu pflanzen, und beruft sich darauf, daß z.B. in Spandau und Köpenick schon Seide gewonnen wird.
16. 12. Die »Renovirte Confirmation über die Handels-Ordnung und Gülden-Artickel der sämtlichen Teutschen und Frantzösischen Kauff- und Handels-Leute hiesiger Residentzien Berlin« des Königs Friedrich Wilhelm I. wird bekanntgegeben.
19. 12. Da sich der private Holzhandel zu einem starken Konkurrenten der öffentlichen Holzmärkte entwickelt hatte, wird ein königliches »Edict, wegen Abschaffung derer Privat-Holtz-Märckte« in den Residenzstädten erlassen.

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