Berlin im Jahr 1706
 
29. 02. Ein Königliches Dekret verfügt den Bau einer Walkmühle durch den Tuch- und Wollscherer Jacques Alary, einen Flüchtling aus Frankreich, am Festungsgraben (hinter dem Grundstück Dorotheenstraße 28, Mitte).
 
10. 04. König Friedrich I. verleiht das Vorwerk vor dem Spandauer Tor (Monbijoupark, Mitte) seinem Minister Kasimir Kolbe, Reichsgraf von Wartenberg.
26. 05. Ein »ungewöhnlich grosser Schnee« und »ein Sturm-Wind darzu« richten in der Nacht zum 26. Mai an den herangewachsenen Bäumen der Lindenallee, jetzt Straße Unter den Linden (Mitte), großen Schaden an.
25. 06. Andreas Schlüter weist an, den oberen Teil des Münzturmes, der zu einem Wahrzeichen der Stadt werden sollte, abzubauen, da dieser während der Umbauarbeiten einzustürzen drohte.
     
10. 10. Das Privileg des Buchdruckers Johann Michael Rüdiger, eine Zeitung herauszugeben, wird eingezogen.
13. 11. Philipp Joseph von Jariges wird in Berlin geboren. Der Jurist und spätere Großkanzler der Justiz wurde bereits mit 21 Jahren von König Friedrich Wilhelm I. zum »Hof- und Kriminalrath« ernannt. Ab 1731 war er Sekretär der Akademie der Wissenschaften.
14. 11. Kronprinz Friedrich Wilhelm von Preußen, der spätere König Friedrich Wilhelm I., heiratet in Berlin Sophie Dorothea von Braunschweig-Lüneburg-Celle, Tochter der Prinzessin von Ahlden und des Königs Georg I. von England.
18. 11. König Friedrich I. erläßt ein »Patent, an den Laternen (in den Residenzstädten) sich nicht zu vergreifen«, und droht bei Zuwiderhandlungen Geldbußen von zehn Talern beim ersten Vergehen und »harte Leibes-Straffe« bei wiederholten Vergehen an.
05. 12. Die Schloßkapelle von Charlottenburg wird anläßlich der Vermählung von Kronprinz Friedrich Wilhelm, dem späteren König Friedrich Wilhelm I., mit Sophie Dorothea von Hannover eingeweiht.

© Edition Luisenstadt, 1998 - 2002         Stand:        www.berlin-chronik.de