Berlin im Jahr 1698
03. 01. Es wird eine Deklaration (Erläuterung) zum Edikt vom 10. Oktober 1697 abgegeben, demzufolge nur Fleischer zur Versorgung der Residenz- und anderer Städte Mastvieh auf dem Lande kaufen dürfen, während andere nur ungemästetes Jungvieh kaufen dürfen.
05. 01. Kurfürstin Sophie Charlotte verschenkt von ihrem Eigentum am Vorwerk, der Meierei bzw. dem Garten vor dem Spandauer Tor (Monbijoupark, Mitte), weitere 13 Parzellen an Mitglieder ihres Hofstaates.
28. 01. Die Französische Gemeinde zu Berlin wird Mitbesitzer der Dorotheenstädtischen Kirche. Dieser Mitbesitz umfaßte die Hälfte des Eigentums an der Kirche, einschließlich der Grabgewölbe, des Kirchhofs, der Glocken und des Gestühls.
 
05. 03. Der evangelische Geistliche und Gelehrte Daniel Ernst Jablonski, Hofprediger in Berlin, teilt in einem Brief Leibniz seinen Plan zur Errichtung einer Sternwarte mit. Leibniz regte im Gegenzug die Gründung einer Societät der Wissenschaften an.
18. 03. Eine kurfürstliche Verordnung legt fest, »daß die Cognition (gerichtliche Untersuchung) wegen der Brenn-Holtz-Delinquenten in hiesigen Residentzien dem Hauß-Voigt zustehen solle«.
20. 03. Kurfürst Friedrich III. läßt ein »Edict, wegen Einführung der Wagen- und Peruquen-Steuer (in den Residenzstädten)« bekanntgeben.
02. 04. Kurfürst Friedrich III. befiehlt den Magistraten der Residenzstädte, die Verwendung des einheitlichen Scheffels, versehen mit dem Stadtwappen und dem Adler, sicherzustellen.
 
14. 06. Kurfürst Friedrich III. gibt mit Patent bekannt, daß die Schlächter ihr Fleisch nach Entrichtung einer Akzise in den Residenzstädten zum Verkauf anbieten können.
27. 06. Johann Jakob Julius d. Ä. Chuno wird Archivar am Geheimen Staatsarchiv zu Berlin.
 
03. 08. Der aus dem Markgrafentum Bayreuth stammende Johann Porst wird zum Prediger in Malchow und Hohenschönhausen berufen. Porst hatte die Bußpredigten von Philipp Jakob Spener gelesen und war nach Berlin gekommen, um Spener persönlich kennenzulernen.
22. 08. Friedrich III. erläßt ein »Patent wegen der Freiheiten, die den Refugierten (Flüchtlingen), welche sich im Lande niederlassen wollen, zustatten kommen«. Für die Residenzstädte war u.a. Generalfeldmarschall Hans Albrecht von Barfuß für sie zuständig.
28. 08. Kurfürst Friedrich III. erläßt ein Patent über das Verbot des Aufkaufens von Lebensmitteln in den Residenzstädten.
28. 09. Pierre Louis Moreau de Maupertuis wird in St. Malo geboren. Der Mechaniker wirkte in Paris und Berlin auf den Gebieten Geodäsie und Mechanik.
 
16. 11. Kurfürst Friedrich III. erläßt eine »Gnädigste Decision (Beschluß), wegen der Freyheit des Beicht-Stuhls in Dero Residentzien«.

© Edition Luisenstadt, 1998 - 2002         Stand:        www.berlin-chronik.de