Berlin im Jahr 1694
 
12. 02. Der Jurist Johann Magirus wird zum Hofgerichtsrat ernannt, behielt jedoch seine Ämter im Geheimen Staatsarchiv zu Berlin (Archivar) und beim Altmärkischen Quartalsgericht in Stendal (Assessor) bei.
 
08. 04. Es wird bekanntgegeben, »an welche Oerter aus der ... Residentz Berlin, Briefe bestellt werden können, imgleichen was von denen Passagierern, welche sich der fahrenden Posten gebrauchen an Meilen- und Postilion-Geld ... bezahlet werden soll«.
16. 04. Kurfürst Friedrich III. erläßt eine Taxe (Preisliste) für Sänftenträger in den Residenzstädten.
04. 05. Der Theologe, Gelehrte und Diplomat Ezechiel Spanheim wird in Berlin zum Leiter des neugegründeten französischen Oberkonsistoriums ernannt. Er war auch einer der Stifter des Französischen Gymnasiums.
   
27. 08. Es erfolgt die Grundsteinlegung für die neue Kirche vor dem Köpenicker Tor (Sebastiankirche, ab 1837 Luisenstädtische Kirche).
 
26. 10. Der Rechtsgelehrte und Historiograph Samuel Freiherr von Pufendorf stirbt 63jährig in Berlin. Pufendorf war der erste Verfechter des Naturrechts in Deutschland. Er wurde in der Nikolaikirche beigesetzt.
15. 11. Es wird ein Patent erlassen, »wie es mit dem Handel des Brenn-Holtzes allhier in denen Residentzien, zu Verhütung allerhand Unordnungen, Unterschleiffe und Betriegereyen, auch Defraudirung (Hinterziehung) der Accise usw. gehalten werden solle«.
10. 12. Kurfürst Friedrich III. und Kaiser Leopold I. schließen in Cölln an der Spree einen Vertrag über die Rückgabe des Schwiebuser Kreises an das Haus Habsburg.
11. 12. Es wird ein kurfürstliches »Reglement, wegen des Brenn-Holtzes, auf den Holtz-Märckten, derer Residentzien« bekanntgegeben.
24. 12. Christfried Kirch wird als Sohn des Astronomen Gottfried Kirch in Guben geboren. Selbst auch Astronom, wurde er Anfang des Jahres 1716 an die Berliner Sternwarte berufen und trat an die Stelle seines 1710 verstorbenen Vaters.

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