Berlin im Jahr 1689
07. 01. Auf dem Neuen Markt in Berlin wird ein neuer Galgen errichtet.
29. 01. Kurfürst Friedrich III. befiehlt, daß die Handwerker in Berlin und Cölln keine anderen Privilegien als die der übrigen Städte haben sollen.
07. 02. Kurfürst Friedrich III. verordnet, daß sich die Innungen in den Residenzstädten in jeweils einem Gewerk zusammenschließen sollen.
22. 02. Die französischen Glaubensflüchtlinge de Maillette, du Hian, Ancillon, du Clos, Géry und der Apotheker Lamblet erhalten Baustellen vor dem alten Leipziger Tor (Mitte). Damit begann die Ansiedlung der Hugenotten in der Friedrichstadt.
22. 02. Kurfürst Friedrich III. erläßt ein Mandat über die Befreiung der in den Residenz- und anderen Städten in französischen und anderen Manufakturen hergestellten und für die Ausfuhr bestimmten Waren von Zoll, Akzise und anderen Abgaben.
09. 03. Der Vizeregistrator beim Geheimen Staatsarchiv zu Berlin, Friedrich Wilhelm Schönfeld, der 1685 seine Bestallung als Geheimer Sekretär erhalten hatte, wird durch Friedrich Wilhelm, den Großen Kurfürsten, im Amt bestätigt.
18. 03. Die Georgenkirche vor dem Oderberger Tor erhält durch kurfürstlichen Erlaß einen eigenen Pfarrer - bislang war sie vom Pfarrer der Nikolaikirche betreut worden - und wird somit Pfarrkirche für alle Berliner Vorstädte.
13. 04. Kurfürst Friedrich III. erläßt ein verschärftes Reskript (Anordnung) an die Magistrate der Residenzstädte Berlin und Cölln wegen des Verbots, Degen zu tragen.
12. 05. Der Theologe, Gelehrte und Diplomat Ezechiel Spanheim wird von Kurfürst Friedrich III. zum Leiter der französischen Kolonien in Brandenburg ernannt. Spanheim setzte sich für die Verbesserung der Lage bedrängter Flüchtlinge ein.
20. 06. In einer Verfügung an das Konsistorium in Berlin wird der Französisch-Reformierten Gemeinde von Buchholz das Recht der Mitbenutzung der dortigen lutherischen Kirche eingeräumt.
 
13. 08. Dem Prediger der Französisch-Reformierten Gemeinde von Buchholz, René de la Charrière, wird auf kurfürstliche Verfügung ein Pfarrhaus in diesem Ort zugewiesen.
21. 08. Der blind geborene Katechet Paul Hedler (Hetler) erhält vom Konsistorium der Berliner Französisch-Reformierten Gemeinde den Auftrag, die Jugend in den Grundlagen der reformierten Religion zu unterrichten.
     
01. 12. Kurfürst Friedrich III. unterzeichnet die Gründungsurkunde des »Collège français« (Französisches Gymnasium). Es ging aus der 1684 gegründeten Berliner Französischen Akademie hervor. Französisch war die alleinige Unterrichtssprache.
01. 12. Die ersten Lehrer am »Collège français« (Französisches Gymnasium) erhalten ihre Bestallungsurkunden. Es waren dies Jean Sperlette, Philippe Nandé, Jacques Collin, Paul Hedler und Jean Marion. Die Oberaufsicht der Anstalt hatte Richter Charles Ancillon.
10. 12. Kurfürst Friedrich III. befiehlt dem Magistrat der Residenzstadt Cölln, für die Durchsetzung der Verordnungen zum Verbot des Degentragens zu sorgen.
21. 12. In Berlin ist der erste Elefant »vor 2 Groschen« zu sehen.

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