Berlin im Jahr 1687
 
21. 02. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, ernennt den Refugié Abraham Romandon und dessen Sohn Gedeon zu Hofmalern mit einem Jahresgehalt von 500 Reichstalern.
02. 03. In den Protokollen des Französischen Konsistoriums wird das Französische Hospital in der Spandauer Vorstadt erstmals erwähnt. Es diente der sich stets vergrößernden Französischen Gemeinde als Behandlungsstätte für ihre armen Kranken.
16. 03. Sophie Dorothea von Hannover wird geboren. Sie war die Gemahlin König Friedrich Wilhelms I. und Mutter Friedrichs II. Als Wohnsitz bevorzugte sie Schloß Monbijou. Nach der Kalenderumstellung im Jahre 1700 wurde der Geburtstag am 27. März begangen.
22. 03. Der Hugenotte Pierre Fromery aus Sedan (Frankreich) wird zum Hofbüchsenmacher in Berlin bestellt. Er erhielt ein Gehalt von 100 Reichstalern und erwarb sich große Verdienste bei der Waffenproduktion und der Herstellung künstlerischer Metallarbeiten.
06. 04. Im Auftrag von Friedrich Wilhelm, dem Großen Kurfürsten, wird mit dem aus Rotterdam stammenden Baumeister Michael Matthias Smids (auch Schmids) ein Vertrag über die Lieferung von Baumaterial für die »Errichtung eines neuen Bücherhauses« abgeschlossen.
 
23. 06. Durch eine Verfügung des Kurfürsten Friedrich Wilhelm wird für die französische Kolonie in Berlin ein richterliches Kollegium geschaffen, bestehend aus dem französischen Kolonierichter, einem Kommissar und einem deutschen Bürgermeister.
29. 07. Der französische Messerschmied und Instrumentenmacher David Guynand stellt ein Gesuch um Niederlassung in Berlin. Dem Antragsteller wurden ein Vorschuß für die Einrichtung einer Manufaktur und freie Wohnung für vier Jahre zugesichert.
18. 08. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, befiehlt den Räten der Residenzstädte Berlin, Cölln und Friedrichswerder, dafür zu sorgen, daß dem Hausieren der Savoyarden, Italiener und Tablett-(Bauchladen-)Krämer Einhalt geboten wird.
 
27. 10. Mit einer Deklaration bekräftigt Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, das am 12. Juni 1686 erlassene Patent über die Erhebung einer Abgabe auf eingeführten Zucker zum Schutz des in der Berliner Zuckersiederei erzeugten Zuckers.
29. 10. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, erläßt ein Reskript (Verfügung) an das Kammergericht zu Cölln wegen der Freiheit vom Abschoß (Umzugssteuer), demzufolge Bürger, die von einer Residenzstadt in die andere umziehen, nicht abschoßpflichtig sind.
 
11. 12. Die Dorotheenstädtische (Neustädtische) Kirche wird in Gegenwart des Kurprinzen Friedrich eingeweiht.
30. 12. Der Rechtsgelehrte und Geheime Sekretär des Geheimen Kabinettsarchivs zu Berlin, Johannes Bergius, erhält 200 Reichstaler zur Anschaffung eines Wagens und zweier Pferde.

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