Berlin im Jahr 1685
06. 01. Die Köpenicker Schloßkirche wird geweiht. Sie wurde später von den Refugiés (französische Einwanderer) für ihre Gottesdienste genutzt.
   
23. 04. Generalleutnant Schön-Eck (Schöning) läßt 25 Gefangene aus Spandau bringen, die beim Bau der Berliner Befestigungen eingesetzt werden.
12. 05. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, wendet sich mit einem Reskript an die Magistrate in Berlin, Cölln und Friedrichswerder wegen der Einrichtung einer Feuerkasse nach dem Muster der Hamburger Feuer-Sozietät.
16. 05. Der Apotheker Christoph Fahrenholtz stirbt. Fahrenholtz leitete von 1635 bis 1685 die kurfürstliche Hofapotheke.
29. 06. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, ordnet die Einrichtung einer Börse in Berlin an. Die Börse nutzte ab 1696 Räume in einem Haus am Mühlendamm.
   
25. 09. Das Konsistorium der Französisch-Reformierten Kirche zu Berlin wendet sich mit einem Hilfeersuchen an den Kurfürsten Friedrich Wilhelm, da es nicht länger imstande war, für die Refugiés (Hugenotten), die aus Frankreich eintrafen, allein zu sorgen.
14. 10. 18 französische Kaufleute und Manufakturbesitzer in Berlin wenden sich an Friedrich Wilhelm, den Großen Kurfürsten, mit der Bitte um Bestätigung der ihnen mündlich zugesicherten Steuerfreiheit durch ein Dekret.
27. 10. Kurfürst Friedrich Wilhelm schenkt seinem »Geheimen Cammerdiener« Johann Kunkel den »sogenannten Pfauenwerder bei Potstam ... dergestalt, daß er und seine Erben ... solange sie auf diesem Pfauenwerder wohnen, freye Leute seien und bleiben sollen ...«.
29. 10. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, sichert im Edikt von Potsdam den verfolgten französischen Hugenotten Glaubensfreiheit, Niederlassungsrecht und wirtschaftliche Privilegien zu (nach dem Gregorianischen Kalender am 8. November 1685).
12. 11. In Zusammenhang mit der Gründung des »Collegium medicum«, der obersten Gesundheitsbehörde Preußens, wird ein Medizinaledikt zur Unterbindung jeglicher Art von medizinischem Dilettantismus erlassen.
23. 11. Unter Leitung des Oberhofmarschalls Joachim Ernst von Grumbkow wird eine Kommission für französische Angelegenheiten im Generalkriegskommissariat zur Prüfung der Ansprüche der Refugiés (Flüchtlinge) nach dem Edikt von Potsdam gebildet.
25. 12. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, schließt in Berlin mit Kaiser Leopold I. einen Vertrag über ein zum Türkenkrieg zu stellendes Hilfskorps von wenigstens 7 000 Mann.
28. 12. Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, erläßt ein Edikt, wonach diejenigen, die von Lehngeldern Kenntnis haben, welche wieder angelegt werden sollen, dies anzeigen sollen.

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