Inschrift:
Kurz vor Beendigung des /
verbrecherischen /
Hitlerkrieges wurden hier /
zwei junge deutsche /
Soldaten von entmenschten /
SS-Banditen erhängt. /
1952 Erneuert 1999
Technische Daten:
Metall, ca. 50 cm x 40 cm
Standort:
Friedrichstraße (Mitte) Besondere Ortsangabe: unter der S-Bahn-Brücke
Zwei Deserteure - Opfer der Waffen-SS In den Morgenstunden des 21.4.1945 befanden sich die Truppen der Roten Armee bereits in den nördlichen Vororten Berlins. Zwei junge Soldaten, die dem Krieg entkommen wollten, wurden von der SS hier erhängt. Einem Soldaten war ein Schild umgehängt worden: "Ich war zu feige meine Frau und meine Kinder zu verteidigen!" Auf dem Schild des anderen Soldaten stand zu lesen: "Ich war zu feige meine Eltern zu verteidigen."
Einweihung erneut 1999
Initiator Politische Denkmäler der DDR, Aktives Museum
Herausgeber Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e. V.
Bemerkungen:
Die originale Metalltafel gleichen Wortlauts, deren Schrift im Hochrelief gesetzt war, wurde hier im September 1952 auf Initiative der VVN angebracht und im Oktober 1990 von bisher unbekannten Tätern demontiert. In der Zwischenzeit wurden dort drei Ersatztafeln aus Kunststoff von den o. g. Initiatoren montiert. Die Vorgängertafel aus Kunststoff der oben zitierten Gedenktafel hatte folgenden Wortlaut: "Kurz vor Beendigung des /
verbrecherischen /
Hitlerkrieges wurden hier /
zwei junge deutsche /
Soldaten von entmenschten /
SS-Banditen erhängt. /
Das Orginal - eine der ersten Gedenktafeln Berlins /
nach dem Krieg - wurde 1990 gewaltsam entfernt." Im Bezirk Schöneberg, Hauptstraße 46/Ecke Dominicusstraße erinnert ebenfalls eine Tafel an ermordete Deserteure. Auf dem Jüdischen Friedhof, Schönhauser Allee 23-25 wurde für Deserteure, die die SS umgebracht hatte, eine Tafel eingeweiht.
Literaturhinweise
Der Tagesspiegel vom 1.5.1991
Berliner Zeitung vom 1999
Maur, Hans: Mahn-, Gedenk- und Erinnerungsstätten der Arbeiterbewegung in Berlin-Mitte, a. a. O.
Mugay, Peter: Die Friedrichstraße. Geschichte und Geschichten.
Berlin-Information, Redaktionsschluß: 30. 6. 1986, Berlin 1986
Fotografie M. Bröckl
