Synagogenverein Moabit und Hansaviertel

Inschrift:
AUF DIESEM GRUNDSTÜCK WURDE AM 6. SEPTEMBER 1898 DAS /
GOTTESHAUS DES "SYNAGOGENVEREINS MOABIT UND HANSABEZIRK" /
VON RABBINER DR. ADOLF ROSENZWEIG (1850-1918) EINGEWEIHT. /
PROF. ALBERT EINSTEIN, PROF. ISMAR ELBOGEN, PROF. MITTWOCH /
UND DER GRAPHIKER UND MALER HERMANN STRUCK NAHMEN HIER AN /
GOTTESDIENSTEN TEIL. LETZTER HIER AMTIERENDER RABBINER WAR /
DR. CHAIM HEINRICH COHN (1898-1966). /
IN DER POGROMNACHT VOM 9./10. NOVEMBER 1938 WURDE AUCH /
DIESE SYNAGOGE VON DEN NAZIS GEPLÜNDERT UND ZERSTÖRT. /
VIELE IHRER MITGLIEDER WURDEN IN DEN KONZENTRATIONS-/
LAGERN ERMORDET.

Technische Daten:
Bronzetafel auf einer Natursteinplatte, 138 cm x 78 cm

Standort:
Lessing-/Flensburger Straße (Tiergarten)
Besondere Ortsangabe: in der Grünanlage
Verkehrsanbindung Bus 341 bis U Hansaplatz; U 9 bis Hansaplatz

Synagoge Hansaviertel 1895 wurde der Kultusverein in Moabit, der ab 1903 den Namen "Synagogenverein Moabit und Hansabezirk" führte, gegründet. Das Gebäude wurde vom Baumeister Flötert entworfen, 1909 fertiggestellt und 1910 durch den Berliner Rabbiner Dr. Adolf Rosenzweig (1850-1918) eingeweiht. Die Synagoge, die rund 250 Besuchern Platz bot, befand sich auf dem Vorgartengelände der heutigen Lessingstraße 6, damals Nr. 19. Aufgrund der Brandstiftung durch die deutschen Faschisten brannte das Gebäude in der Pogromnacht 1938 völlig aus. Im Sommer 1939 wurde die Ruine abgerissen.

Bemerkungen:
Die Gedenktafel ist an einer Steintafel angebracht, die in der Grünanlage steht. In der Levetzowstraße 7 - im Ensemble der "Flammenwand" - erinnert eine von 35 Tafeln an diese Synagoge.

Literaturhinweis
Wegweiser durch das jüdische Berlin, a. a. O.
Eckhardt, Ulrich/Nachama, Andreas: Jüdische Orte in Berlin, a. a. O.


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