Inschrift:
IN DIESEM GEBÄUDE BEFANDEN SICH DAS /
GEMEINDEZENTRUM UND DIE SYNAGOGE /
DER ISRAELITISCHEN SYNAGOGENGEMEINDE /
(ADASS JISROEL) ZU BERLIN SOWIE DAS /
BERLINGER RABBINERSEMINAR. /
VIELE MITGLIEDER SIND VON DEN NAZIS /
ERMORDET WORDEN. /
EHRE IHREM ANDENKEN!
Technische Daten:
Metalltafel
Ehemaliger Standort:
Tucholskystraße 40 (Mitte)
Verkehrsanbindung S 1, S 2, S 25 bis Oranienburger Straße, Tram 1 oder 3 oder Bus 157 bis S Oranienburger Straße
Synagoge Artilleriestraße 31 Adass Jisroel wurde 1869 als Gegenbestrebung zu den reformerischen Gedanken innerhalb der Jüdischen Gemeinde ins Leben gerufen. Ihr erster Rabbiner war Dr. Esriel Hildesheimer (1820-1899). 1876 erhielt Adass Jisroel den Status einer selbständigen Religionsgemeinde, unabhängig von der Jüdischen Gemeinde, aus der es im gleichen Jahr ausgetreten war. Ihr erstes Domizil war in der Gipsstraße. Am 1.11.1899 erwarb die Israelitische Gemeinde das Grundstück in der Artilleriestraße, auf dem am 4.9.1904 die Synagoge mit Quellbad, Rabbiner-Seminar, Talmud-Tora- und Bachurim-Schule, erbaut nach Entwürfen von Johann Hoeniger (1850-1913), eingeweiht wurde. 1924 wurde in Tiergarten, Siegmunds Hof 11, ein zweites Gemeindezentrum eröffnet. Ende der zwanziger Jahre diente sie dem Religionsverein "Mogen David" für tägliche Gottesdienste. Im November 1938 wurde das Gebäude demoliert. 1945 wurde die Ruine abgetragen. Am 13.10.1941 wurde die Synagoge als Notheim für jüdische Frauen genutzt. 1967 wurde die Ruine gesprengt.
Einweihung 6.7.1989
Bemerkungen:
Anlaß für die Enthüllung der Tafel war die 120. Wiederkehr der Gründung der Gemeinde Adass Jisroel. Die Gedenktafel war im Herbst 1996 nicht mehr vor Ort. In der Tiergartener Levetzowstraße 7 erinnert an diese Synagoge eine Gedenktafel.
Literaturhinweise
Fehrs, Jörg H.: Von der Heidereutergasse zum Roseneck, a. a. O.
Eckard, Ulrich/Nachama, Andreas: Jüdische Orte in Berlin, a. a. O.
Berliner Geschichte. Dokumente, Beiträge, Informationen. Stadtarchiv der Hauptstadt der DDR, 1990, Heft 11