Opfer des 20. Juli 1944

Inschrift:
HIER STARBEN /
FÜR/
DEUTSCHLAND /
AM 20. JULI 1944 /
GENERALOBERST LUDWIG BECK /
GENERAL DER INFANTERIE FRIEDRICH OLBRICHT /
OBERST CLAUS GRAF SCHENK VON STAUFFENBERG /
OBERST ALBRECHT RITTER MERTZ VON QUIRNHEIM /
OBERLEUTNANT WERNER VON HAEFTEN

Technische Daten:
Querrechteckige Bronzetafel, 87 cm x 56,5 cm

Standort:
Stauffenbergstraße 131 (Tiergarten)
Verkehrsanbindung Bus 129, 142, 248, 341, 348; U-Bahn Kurfürstenstraße, U- und S-Bahn Potsdamer Platz

Opfer des 20. Juli 1944 In der damaligen Bendlerstraße 14 befanden sich das Allgemeine Heeresamt und das Amt des Befehlshabers des Ersatzheeres. Die Kommandostelle war zugleich das Zentrum der illegalen militärischen Opposition, die maßgeblichen Anteil an der Vorbereitung und Durchführung des Attentats auf Hitler hatte. Hier befanden sich die Amtszimmer von Ludwig Beck (1880-1944), von Friedrich Olbricht (1888-1944), von Claus Schenk Graf von Stauffenberg (1907-1944) und von Mertz von Quirnheim (1905-1944). Werner Karl von Haeften (1908-1944) war der Adjutant Stauffenbergs. Nach dem gescheiterten Attentat auf Hitler wurden Olbricht, von Stauffenberg, Albrecht Mertz von Quirnheim, Werner Karl von Haeften noch in der Nacht vom 20./21.7.1944 im Hof des Allgemeinen Heeresamtes in der Bendlerstraße standrechtlich erschossen. Beigesetzt wurden sie auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof in der Großgörschenstraße 12-14 (Schöneberg).

Einweihung 20.07.1960

Bemerkungen:
Bereits 1953 war im Hof der damaligen Bendlerstraße das Denkmal "Freiheitskämpfer" zu Ehren der Männer und Frauen des 20. Juli 1944 eingeweiht worden. Der Künstler war Richard Scheibe. Am 20.7.1955 war die Bendlerstraße in Stauffenbergstraße umbenannt worden. Auf dem Alten St. Matthäus-Kirchhof in der Großgörschenstraße 12-14 (Schöneberg) erinnert ebenfalls eine Gedenktafel an die Männer des 20. Juli. Auf ihr wird Stauffenberg namentlich genannt. In mehreren Bezirken wurden Gedenktafeln für die Persönlichkeiten der militärischen Opposition angebracht. Diese Gedenktafel korrespondiert mit dem von Rudolf Scheibe geschaffenen Denkmal, das im Innenhof des Gebäudekomplexes steht. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Ernst Reuter, enthüllte es am 20.7.1953. Die Inschrift der Bronzetafel, die erst 1980 vom Sockel des Denkmals genommen und in die Erde eingelassen wurde, verfaßte Edwin Redslob. Sie lautet: "IHR TRUGT /
DIE SCHANDE NICHT /
IHR WEHRTET EUCH /
IHR GABT /
DAS GROSSE /
EWIG WACHE /
ZEICHEN DER UMKEHR /
OPFERND /
EUER HEISSES LEBEN /
FÜR FREIHEIT /
RECHT UND EHRE". In diesem Gebäude wurde dann 1969 die Gedenkstätte "Deutscher Widerstand" eröffnet. Am 4.7.1957 erhielt in Charlottenburg eine Straße den Namen Haeftenzeile nach den Brüdern Werner und Hans-Bernhard von Haeften. Am 1.10.1971 wurde im gleichen Bezirk der Friedrich-Olbricht-Damm benannt. In der Tristanstraße 8 (Zehlendorf) ehrt eine Gedenktafel Stauffenberg. Am 20.7.1955 wurde im Bezirk Tiergarten die Bendler- in Stauffenbergstraße umbenannt. In der Steglitzer Goethestraße 24 erinnert eine Gedenktafel am Ludwig Beck. Am 2.1.1986 wurde in Steglitz der Ludwig-Beck-Platz benannt.

Literaturhinweise
Der Herold, Sonderheft Juli 1984
Gedenken und Lernen an historischen Orten, a. a. O.
Bothe-von Richthofen, Felicitas: Widerstand in Wilmersdorf, a. a. O.


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