Lindentunnel

Inschrift:
LINDENTUNNEL /
ERBAUT DURCH DIE /
STADT BERLIN

Technische Daten:
ca. 70 cm x 70 cm

Standort:
Am Festungsgraben (Mitte)
Besondere Ortsangabe: über dem Eingang von der Dorotheenstraße
Verkehrsabindung: Bus 100, 157, 348 bis Am Festungsgraben

Lindentunnel
Für die Streckenlegung der Berliner Straßenbahn wurde durch Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) entschieden, die Gleise unter der Erde zu verlegen, um die Straße Unter den Linden nicht zu überqueren. Der Charakter der Prachtstraße sollte erhalten bleiben. Die Große Berliner Straßenbahn-Aktiengesellschaft konzipierte 1906 den Tunnel, der die Linden vom Festungsgraben/Dorotheenstraße viergleisig - bis zur Staatsoper an der Behren- bzw. der Französischen Straße - unterqueren sollte. 1914 erwarb die Stadt Berlin das Territorium für den Bau. Die Firma Siemens & Halske realisierte einen Teil des Projekts. Während des Ersten Weltkrieges arbeiteten hier Frauen, da die Männer auf die Schlachtfelder geschickt worden waren. Im Dezember 1916 war auch der letzte Bauabschnitt in Höhe der Singakademie fertig. Die Tunnelstrecke der Straßenbahn bis zur Behrenstraße wurde 1923, die bis zum Festungsgraben im September 1951 eingestellt. Der Tunnel war dann das Lager für die Requisiten der Staatsoper Berlin. Ab Juli 1994 wurde der nördliche Tunnelteil an der Dorotheenstraße von dem Künstler Ben Wagin als Ausstellungshalle genutzt.

Literaturhinweis
Frauen an der Spree. Ein Spaziergang durch die Geschichte. Cornelia Carstens, Stefanie Höver, Stephanie von Ow, Heike Stange, Rita Wolters (Hrsg.), be.bra Verlag, Berlin•Brandenburg 1999


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