BERLINER GEDENKTAFEL /
KRANKENHAUS MOABIT /
Seinen Ruf als Reformkrankenhaus /
und als Stätte richtungweisender /
medizinischer Entwicklungen /
begründeten viele jüdische Ärzte /
die bis zu ihrer Vertreibung durch die /
Nationalsozialisten hier wirkten /
Erinnert sei an
2. Tafel:
BERLINER GEDENKTAFEL /
HANS-GERHARD ARONSOHNCARL BENDAERNST BERLA /
MORITZ BORCHARDTJULIAN CASPER /
LILLY EHRENFRIEDKURT GOLDSTEINERNST HAASE /
WALTER HAHNMARTIN JACOBYRUDOLF JAFFÉ /
ERNST JOEL SIEGBERT JOSEPH LEOPOLD KAUFER /
GEORG KLEMPERERMAX LEFFKOWITZHEINZ LEWINSKI /
ERICH LOEWENTHALMAX MARCUSERICH NATHORFF /
HERTHA NATHORFF-EINSTEINERWIN RABAU /
PAUL RADTLYDIA RABINOWTISCH-KEMPNER
Technische Daten:
weiße Porzellantafel mit blauer Aufschrift und dem blauen Zepter - Signet der KPM, 60 cm x 43 cm
Standort:
Turmstraße 21 (Tiergarten) Besondere Ortsangabe: im Krankenhaus Moabit
Verkehrsanbindung Bus 101, 123, 227 bis Rathaus Tiergarten; Bus 245 bis Ottostraße; U 9 bis Turmstraße
Krankenhaus Moabit/Opfer der NS-Herrschaft Das 1870 eingeweihte Moabiter Krankenhaus erhielt am 1.4.1890 seinen offiziellen Namen "Städtisches Krankenhaus Moabit". Damit begann eine ruhmvolle Geschichte ärztlicher Kunst und medizinischer Betreuung. Ab 1933 hatten die dort praktizierenden jüdischen Ärzte unter Repressalien, Verfolgungen und schließlich Berufsverbote zu leiden hatten. Beim sogenannten Judenboykott vom 1.4.1933 rückte SA in das Krankenhaus ein. Viele der Schwestern und Ärzte wurden aus dem Krankenhaus, manche von ihnen aus dem Land vertrieben. Andere wurden später in die Todeslager deportiert. Die 24 Familiennamen auf den Tafeln stehen für die Opfer des NS-Regimes in dieser medizinischen Einrichtung.
Bemerkungen:
Die beiden Gedenktafeln wurden anläßlich des 125jährigen Bestehens des Krankenhauses Moabit eingeweiht. Bei der feierlichen Einweihung war auch Ignatz Bubis anwesend.
Literaturhinweis
Berliner Zeitung vom 31.5./1.6.1997