Inschrift:
An der Stelle Ecke Rosenstraße/Ecke Heidereutergasse stand bis zu seiner /
Zerstörung in den letzten Kriegstagen 1945 das Gebäude der Sozial-Verwaltung /
der jüdischen Gemeinde Berlins, Rosenstraße 2-4. /
Es war nach der Fabrik-Aktion der Nationalsozialisten vom 27./28. Februar /
1943 Gefängnis für viele hundert jüdische Ehepartner und Kinder in /
sogenannten Mischehen. /
Vor dem Haus protestierten tage- und nächtelang Hunderte von Menschen, /
überwiegend Frauen, gegen eine drohende Deportation nach Auschwitz. Nach /
einer Woche gewaltlosen Protests kamen die meisten Gefangenen frei. /
Das benachbarte Denkmal der Berliner Künstlerin Ingeborg Hunzinger ist /
diesem Ereignis gewidmet. /
Hinter dem Gebäude befand sich in der Heidereutergasse die älteste Synagoge /
Berlins. /
1714 eingeweiht, wurde 1942 in ihr der letzte Gottesdienst abgehalten vor /
der Zerstörung 1945. (kursiv)
Technische Daten:
Glas mit schwarzem Aufdruck, 90 cm x 150 cm
Standort:
Rosenstraße 2 (Mitte) Besondere Ortsangabe: gegenüber der Hausnummer 16
Verkehrsanbindung Bus 100, 157, 348 bis Spandauer Straße, S-Bahn bis Hackescher Markt
Einweihung 9.9.1998
Bemerkungen:
Die Stele vor dem 1995 eingeweihten Denkmal - einer Darstellung der protestierenden Frauen - trägt die Inschrift: "1943 /
DIE KRAFT /
DES ZIVILEN /
UNGEHOR /
SAMS /
DIE /
KRAFT /
DER LIEBE /
BEZWINGEN /
DIE /
GEWALT /
DER /
DIKTATUR
Mitte
links: FRAUEN /
STANDEN /
HIER /
TOD /
BESIEGEND
oben: GEBT UNS UNSERE /
MÄNNER /
WIEDER
rechts: JÜDISCHE /
MÄNNER /
WAREN /
FREI"
Literaturhinweise
Gedenken und Lernen an historischen Orten, a. a. O.
Süddeutsche Zeitung (Beilage zur Nr. 10) vom 15.5.1997
Neues Deutschland vom 10.9.1998
Eckard, Ulrich/Nachama, Andreas: Jüdische Orte in Berlin, a. a. O.