Jüdisches Krankenhaus

Inschrift:
Dieses Haus, erbaut durch den Architekten Eduard Knoblauch, /
wurde aus Spendengeldern Berliner Juden finanziert /
und erhalten. Es war von 1861-1914 Krankenhaus der /
Jüdischen Gemeinde. Nach dem 1. Weltkrieg fanden jüdische /
Flüchtlingskinder aus Osteuropa hier ein Heim, das /
AHAWAH (Liebe) hieß. /
Von 1941 - 1943 war dieses Haus ein Sammellager, in dem /
alte jüdische Menschen auf ihren Abtransport in den Tod /
warteten. Fünfzig Jahre nach den Deportationen erinnern wir /
mit dieser Tafel an die vergessenen Bewohner des Hauses. /
November 1992 /
Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e. V.

Technische Daten:
Messing, 51,5 cm x 41,5 cm

Standort:
Auguststraße 14 (Mitte)
Verkehrsanbindung U 6 bis Oranienburger Tor

Jüdisches Krankenhaus Im Jahre 1862 wurde das erste große Krankenhaus der Jüdischen Gemeinde hier eingeweiht. Erbaut wurde es von 1858 bis 1860 nach Entwürfen von Eduard Knoblauch und C. H. Esse. Bald zeigte sich aber, daß seine Kapazität nicht mehr ausreichte. So wurde im Wedding, in der Exerzierstraße (heute Iranische Straße) kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges mit dem Bau eines weiteren jüdischen Krankenhauses begonnen. An dem Krankenhaus in der Auguststraße wirkten seit seinem Bestehen hervorragende Ärzte. Nach dem Umzug des Krankenhauses in den Wedding wurden die Grundstücke Auguststraße 14 bis 16 als Einrichtungen der Jüdischen Wohlfahrtspflege genutzt, so u. a. für das Jüdische Kinderheim Ahawah. Ab 1941 war das ehemalige Krankenhaus Sitz der noch verbliebenen Mitglieder des Jüdischen Gemeindevorstands von Berlin. Die Gestapo verwandelte es in ein Sammellager, aus welchem jüdische Mitbürger in die Todeslager deportiert wurden.

Einweihung November 1992
Initiator und Herausgeber Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e. V.

Literaturhinweise
Wegweiser durch das jüdische Berlin, a. a. O.
Kieling, Uwe: Baumeister und Bauten, a. a. O.
Jüdische Geschichte in Berlin, a. a. O.
Eckhardt, Ulrich/Nachama, Andreas: Jüdische Orte in Berlin, a. a. O.
Scheer, Regina: AHAWAH. Das vergessene Haus. Spurensuche in der Berliner Auguststraße. Aufbau Taschenbuch Verlag, 2. Aufl., Berlin 1997


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