Inschrift:
An dieser Stelle befand sich das erste /
Altenheim der Jüdischen Gemeinde Berlin. /
1942 verwandelte die Gestapo es in ein /
Sammellager für jüdische Bürger. /
55000 Berliner Juden vom Säugling bis /
zum Greis wurden in die KZ-Lager /
Auschwitz und Theresienstadt verschleppt /
und bestialisch ermordet. /
VERGESST DAS NIE /
WEHRET DEM KRIEG /
HÜTET DEN FRIEDEN
Technische Daten:
100 cm x 70 cm
Standort:
Große Hamburger Straße 26 (Mitte)
Verkehrsanbindung S 3, S 5, S 7, S 75, S 9 bis Hackescher Markt, U 8 bis Weinmeisterstraße
Jüdisches Altersheim Das erste Altersheim der Jüdischen Gemeinde wurde am 27.7.1829 in der Oranienburger Straße 8 eröffnet. Seine Bewohner zogen am 28.7.1844 in das gerade gegründete Heim, Große Hamburger Straße 26, um. Mehrmals wurde der Bau erweitert bis er 1874 seine endgültige Gestalt annahm. Bekannte Gönner unterstützten diese Einrichtung finanziell, so Moritz und Sara Reichenheim, Moritz Mannheimer, Gustav und Julius Bleichröder, James Simon und Moritz Simon, Louis Gerson und A. Zuntz. Auf Tafeln im Innern des Hauses wurde ihnen gedankt. Ab 1.6.1933 amtierte hier der Rabbiner Martin Riesenburger (1896-1965). In das Gebäude des Altersheims zog 1942 die Gestapo ein, und machte es nun zum sogenannten Judenlager. Hierher mußten sich Tausende jüdische Menschen begeben, und von hier wurden sie in den Tod deportiert. Am 10.6.1943 wurde das Büro der Jüdischen Gemeinde. Die verbliebenen Mitarbeiter wurden von der Gestapo zum "Großen Sammellager" in die Große Hamburger Straße gebracht. Dann wurden auch sie in die Todeslager deportiert. Nur eine einzige der Bewohnerinnen des Heims kehrte nach der Befreiung aus einem Konzentrationslager zurück.
Bemerkungen:
Über der Inschrift befindet sich der Davidstern. Auf dem dort befindlichen jüdischen Friedhof mahnt seit dem 3.5.1985 eine Denkmal an das Barbarentum der deutschen Faschisten. Die Figurengruppe wurde von Will und Mark Lammert geschaffen. Sie erinnert an die 56.000 jüdischen Menschen aus Berlin, die während der faschistischen Herrschaft ermordet wurden.
Literaturhinweise
Eckard, Ulrich/Nachama, Andreas: Jüdische Orte in Berlin, a. a. O.
Fehrs, Jörg H.: Von der Heidereutergasse zum Roseneck, a. a. O.
Gedenken und Lernen an historischen Orten, a. a. O.