Jüdischer Friedhof

Inschrift:
Hebräische Schriftzeichen auf der oberen Hälfte der Gedenktafel, dann die Inschrift:
ZUR ERINNERUNG /
AN DEN ÄLTESTEN BEGRÄBNISPLATZ /
DER JÜDISCHEN GEMEINDE ZU BERLIN, /
DER VOM JAHRE 1672 BIS ZUM JAHRE 1827 BENUTZT UND IM /
JAHRE 1943 AUF BEFEHL DER GESTAPO ZERSTÖRT WURDE. /
BERLIN 8. ELUL 5708 /
12. SEPTEMBER 1948 /
VORSTAND /
DER JÜDISCHEN GEMEINDE.

Technische Daten:
Marmor, 100 cm x 70 cm

Standort:
Große Hamburger Straße 26 (Mitte)
Verkehrsanbindung S 3, S 5, S 7, S 75, S 9 bis Hackescher Markt, U 8 bis Weinmeisterstraße

Jüdischer Friedhof 1672 wurde dieser Friedhof eröffnet. Gestiftet wurde der Grund und Boden von Mordechai Model (Model Riess). Etwa 12.000 Menschen fanden in den 150 Jahren seines Bestehens hier ihre letzte Ruhestätte. Darunter fanden sich berühmte Bürger Berlins, wie Moses Mendelssohn, Marcus Herz (1747-1803), der Großvater des Komponisten G. Meyerbeer, L. M. Wulff oder der Bankier Daniel Itzig. Hier war auch Veitel Heine Ephraim, Münzunternehmer bei Friedrich II. (1712-1786), 1775 begraben worden. Am 24.6.1827 wurde die Begräbnisstätte geschlossen und die Bewohner des Altersheims nutzten sie ab 1844 als Park. Damals standen rund 3000 Gedenksteine an diesem Ort und, es waren 12.000 Tote hier bestattet worden. Der Friedhof wurde von den Faschisten 1943 zerstört.

Einweihung 12.9.1948
Herausgeber Vorstand der Jüdischen Gemeinde

Bemerkungen:
Im September 1948 wurde der Ort in die Obhut der Berliner Jüdischen Gemeinde übergeben.

Literaturhinweise
Jüdische Grabstätten und Friedhöfe in Berlin,
Wegweiser durch das jüdische Berlin, a. a. O.
Maur, Hans: Mahn-, Gedenk- und Erinnerungsstätten der Arbeiterbewegung in Berlin-Mitte, a. a. O.
Eckard, Ulrich/Nachama, Andreas: Jüdische Orte in Berlin, a. a. O.
Gottschalk, Wolfgang: Die Friedhöfe der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, a. a. O.


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