Kontext: Johann Sigismund, Kurfürst von Brandenburg - KurfürstenhausJohann Sigismund, Kurfürst von Brandenburg - Kurfürstenhaus

Inschrift:
Die Inschrift der Tafel konnte bisher nicht ermittelt werden.
Technische Daten:
Messingtafel

Ehemaliger Standort:
Poststraße 4 (Mitte)
Besondere Ortsangabe: im Hausflur

Kurfürstenhaus Der kurfürstliche Kammerdiener Antonius Freitag (1581-1643) wohnte mit seiner Ehefrau Anna, geborene Steinfelder, in der Poststraße 4. Zu ihm kam häufiger der brandenburgische Kurfürst Johann Sigismund, da er - so die Legende - sich vor der "Weißen Frau" im Berliner Schloß fürchtete. So geschah es auch am Nachmittag des 23.12.1619 - nach dem Julianischen Kalender. Der bereits schwer Kranke, der schon einen Monat zuvor seinem Sohn die Regierungsgeschäfte übertragen hatte, floh vor dem Aberglauben in das gastliche Haus des Kammerdieners. Dort verstarb er gegen 15.00 Uhr. Das Ehepaar widmete dem Verstorbenen eine Messingtafel und sein Haus wurde das "Kurfürstenhaus" genannt.

Einweihung 1620
Spender Antonius und Anna Freitag
Demontage um 1920

Bemerkungen:

Der Wortlaut der Inschrift ist bisher nicht zu ermitteln gewesen. Schmidt-Neuhaus berichtete 1893 in seiner Schrift von dieser als der vermutlich ältesten Tafel in Berlin, die privat gespendet wurde. Das Sterbezimmer des Kurfürsten und die Tafel waren noch bis 1916 zu besichtigen. Man vermutet, daß die Gedenktafel mit der zwischen 1918 und 1920 erfolgten Schließung des am 2.3.1877 am Monbijouplatz 6 eröffneten Hohenzollernmuseums demontiert wurde.

Literaturhinweise
Berliner Gedenktafeln von Paul Schmidt-Neuhaus, a. a. O.
Mönch, Otto: Die Gedenktafeln in Berlin, a. a. O.
Kieling, Uwe: Berlin. Historische Adressen im Nicolaiviertel, a. a. O.


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