Israelitische Synagogen-Gemeinde Adass Jisroel

Inschriften:
Erster Textabschnitt in hebräischer Sprache. Es folgt links ein englischer und rechts ein Text in deutscher Sprache.

REMEMBER! /

Adass Yisroel, the modern orthodox Jewish /
Community in Berlin, was founded in 1869. /

Dr. Esriel Hildesheimer served as its first /

Rabbi. On the Jewish New Year 5685 (1924), /
a school and a synagogue were officially /
dedicated at this location, 11, Siegmundshof. /
In 1939 all of the community's institutions /
were destroyed by the Nazis. Its members, /

teachers and pupils were tortured, deported /

and murdered by thugs and their /
accomplices. /

Let the memory of them just be blessed! /


Since December 18, 1989 the Adass Yisroel /

Community is again actively functioning for /

the sake of the religious, cultural and social /

well-being of its membership, as well as in /
the name of the general Jewish and cultural /
life in Berlin. Adass Yisroel is based today /

again in its original building at /

40, Tucholsky St. in Berlin-Mitte. /

September 17, 1998 /
26. Elul 5758


GEDENKE! /

Israelitische Synagogen-Gemeinde (Adass /
Jisroel) zu Berlin: Als aufgeklärte orthodoxe /
jüdische Gemeinde 1869 gegründet, Dr. Esriel /
Hildesheimer war ihr erster Rabbiner. Hier, in /
Siegmundshof 11, wurden am jüdischen /
Neujahr 5685 (1924) das Schulwerk und eine /
Synagoge eingeweiht. 1939 wurden alle /
Gemeindeeinrichtungen von den Nazis /
zerschlagen. Mitglieder, Lehrer und Schüler /
wurden entrechtet und gequält, viele sind /
verschleppt und umgebracht worden. /
Das Andenken der Gerechten sei gesegnet!/

Seit dem 18. Dezember 1989 ist die /
Israelitische Synagogen-Gemeinde /
(Adass Jisroel) zu Berlin, K.d.ö.R., /
religiös, kulturell und sozial zum Wohle des /
jüdischen Lebens und der Stadt in ihrem /
angestammten Gemeindehaus in /
Berlin-Mitte, Tucholskystraße 40,/
wieder tätig./

17.September 1998 /
26.Elul 5758


Technische Daten:
Stahltafel, über 260 cm x 180 cm

Standort:
Siegmunds Hof 11 (Tiergarten)
Besondere Ortsangabe: Südseite der Spree-Fußgängerbrücke
Verkehrsanbindung S 3, S 5, S 7, S 75, S 9 bis Tiergarten; Bus 123 bis S Tiergarten

Israelitische Synagogen-Gemeinde Adass Jisroel 1924 wurde in Tiergarten, Siegmunds Hof 11, neben dem Gemeindezentrum in der Artilleriestraße 31 (heute Tucholskystraße 40), ein zweites Zentrum der Israelitischen Synagogen-Gemeinde eröffnet. Die Jüdische Gemeinde richtete in dem 1886 erbauten Atelierhaus Siegmunds Hof 11 neben der jüdischen Schule im Erdgeschoß auch eine Synagoge ein. Der Architekt Franz Salomon baute das Atelierhaus zu diesem Zweck um. Die Schule wurde am 10.10.1926 eingeweiht. Sie bot 320 Personen Platz. Eigentlich sollte diese Synagoge eine Interimslösung bis zum Bau eines Gotteshauses der Synagogen-Gemeinde Adass Jisroel im Westen Berlins sein. Von einem Brandanschlag blieb das Haus zwar 1938 verschont, doch die Gestapo verbot 1941 seine Nutzung. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Synagoge zerstört.

Einweihung 17.9.1998

Bemerkungen:
Der Bildhauer Georg Seibert schuf 1986 das Denkmal, das an die Synagogengemeinde erinnert. Es steht auf dem Grundstück der ehemaligen Synagoge Siegmunds Hof 11. An das Gotteshaus erinnert in der Tiergartener Levetzowstraße 7 das Ensemble "Flammenwand" mit einer der 35 Gedenktafeln. Die Tafel wurde von dem Bürgermeister Tiergartens in Anwesenheit des Vorsitzenden der Adass Jisroel Ari Abraham Offenberg eingeweiht.

Literaturhinweise
Fehrs, Jörg H.: Von der Heidereutergasse zum Roseneck, a. a. O.
Eckard, Ulrich/Nachama, Andreas: Jüdische Orte in Berlin, a. a. O.
Gedenken und Lernen an historischen Orten. Ein Wegweiser zu Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus in Berlin. Autoren: Endlich, Stefanie/Lutz, Thomas. Landeszentrale für politische Bildung, Berlin, April 1995
Neues Deutschland vom 18.9.1998


© Edition Luisenstadt, 1998 - 2003         Stand:        www.berlin-geschichte.de