Ephraim-Palais

Inschrift:
EPHRAIM-PALAIS /
1761 - 1765 /
NACH PLÄNEN DES ARCHITEKTEN /
FRIEDRICH WILHELM DIETRICHS /
FÜR NATHAN VEITEL HEINE EPHRAIM, /
HOFJUWELIER UND MÜNZPÄCHTER KÖNIG FRIEDRICH II., /
INHABER DER GOLD- UND SILBERMANUFAKTUR ERRICHTET. /
1935 /
MIT DEM BAU DER SPREESCHLEUSEN /
UND WEGEN EINER VERBREITERUNG /
DER MÜHLEDAMMBRÜCKE ABGETRAGEN. /
1985 - 1987 /
WIEDERAUFBAU NAHE DEM EHEMALIGEN STANDORT. /
ERÖFFNUNG ANLÄSSLICH DER 750-JAHRFEIER /
DER ERSTEN URKUNDLICHEN ERWÄHNUNG BERLINS /
IM BEISEIN DES GENOSSEN ERICH HONECKER.

Technische Daten:
Metalltafel, 131 cm x 116 cm

Standort:
Poststraße 16 (Mitte)
Besondere Ortsangabe: neben der Freitreppe
Verkehrsanbindung Bus 142, 257 bis Mühlendammbrücke; U 2 bis Klosterstraße

Ephraim-Palais An dieser Stelle hatte einst Joachim Tonnenbinder (*August 1598-† November 1673) in der Poststraße/Ecke Mühlendamm sein großes Haus mit einer stumpfen Ecke. Er war aus Hamburg gekommen und hatte die Berliner Bürgerstochter Ursula Krappe geheiratet. Tonnenbinder war Inhaber der Apotheke, die sich dort befand. Sein Anwesen ging an seine Erben weiter. Zuletzt besaß ab 1721 der Rat Christian Köppen dieses Gebäude. Der Hofjuwelier und Münzpächter Veitel Heine Ephraim (1703-16.5.1775) kaufte über den Brauer Lindemann am 23.11.1761 das Haus Poststraße 16, ein Jahr später erwarb Ephraim den Vorplatz des Gebäudes hinzu, auf dem sich damals einige Marktbuden befanden. Er ließ sich nach Entwürfen von Friedrich Wilhelm Diterichs (auch Dietrichs, 1702-1782) das Haus um- und ausbauen. Besonders prägend war die schönste Ecke Berlins durch das Halbrund des Gebäudes mit seinem vorgelagerten Balkon. Ihn stützen toskanische Säulen. Es gilt als das schönste Rokoko-Palais der Hauptstadt. Bis 1823 war das Palais, in welchem vermutlich niemals jemand von den Ephraims gewohnt hatte, im Besitz der Erben Ephraims. Das Haus war 1935/36, als die Mühlendammbrücke gebaut wurde, abgerissen worden. Im Zusammenhang mit der Rekonstruktion des Nikolaiviertels wurde auch das Palais in den Jahren von 1985 bis 1987 unter Leitung von Ernst Klinger - an fast dem gleichen Standort - wieder aufgebaut.

Einweihung 19.5.1987

Bemerkungen:
Die auf der Gedenktafel genannten Personen werden im biographischen Teil vorgestellt.

Literaturhinweise
Nicolai, Friedrich: Beschreibung der Königlichen Residenzstadt Berlin, a. a. O.
Kieling, Uwe: Baumeister und Bauten. Von der Gotik bis zum Historismus. Berlin 1987
Geschichte und Wiederaufbau des Nikolaikirchenviertels in Berlin, a. a. O.
Berliner Geschichte. Dokumente, Beiträge, Informationen. Stadtarchiv der Hauptstadt der DDR, 1988, Heft 9


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