Kontext: Splanemann, HerbertSplanemann, Herbert
Wohnhaus

Inschrift:

Hier an seinem Wohnhaus war eine Gedenktafel für /
Herbert Splanemann /
8.7.1912-29.1.1945 /
Der Werkzeugmacher Herbert Splanemann gehörte einer /
illegalen KPD-Betriebsgruppe der Theves-Werke in Berlin- /
Wittenau an, die Flugblätter verteilte. 1944 wurde er /
mit vielen anderen Mitgliedern seiner Gruppe verhaftet, /
zum Tode verurteilt und im Januar 1945 hingerichtet. /
8. Mai 1994 /
Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e. V.

Technische Details: Ersatztafel (Plaste), 40 cm x 27 cm

Standort:
Marie-Curie-Allee 112
Ortsteil Friedrichsfelde
Verkehrsanbindung Bus 108, 194, 240 bis Lück-/Weitlingstraße

Einweihung 6.5.1994
Initiator: Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V.

Bemerkungen:
Die erste Gedenktafel, die hier an H. Splanemann erinnerte, war vermutlich zu Beginn der 50er Jahre angebracht worden. Sie hatte im oberen Drittel der Fläche das Zeichen "KZ über dem roten Winkel". Das Symbol war im Hochrelief gesetzt. Es stand ab 1945/46 für den Hauptausschuss "Opfer des Faschismus" beim Magistrat von Berlin. Die gesamte hochformatige Metalltafel war mit einem hellen Rand umrahmt. Ihr Text lautete: "Hier wohnte der Antifaschist /
Herbert Splanemann /
geboren 8. 7. 1912 /
hingerichtet 29. 1. 1945". Dieses Gedenktafeldesign wurde zu Beginn der 50er Jahre allgemein verwendet. Die Gedenktafel, die sich ab ungefähr 1975 an diesem Haus befand, wurde 1991 von bisher unbekannten Tätern entfernt. Auf der Tafel war - mittig über der Inschrift - der rote Winkel, mit dem in den Konzentrationslagern die politisch Verfolgten gekennzeichnet wurden, abgebildet. Der Winkel war Bestandteil des Organisationssymbols der im Februar 1947 gegründeten VVN bzw. ab 1953 des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR. Das Logo kennzeichnete hier den Herausgeber der Gedenktafel. Sie hatte folgende Inschrift: "Hier wohnte der antifaschistische Widerstandskämpfer Herbert Splanemann, geb. am 8.7.1912, von den Faschisten ermordet am 29.1.1945. Ehre seinem Andenken". Mitglieder des Aktiven Museums Faschismus und Widerstand in Berlin e.V. brachten die oben zitierte Ersatztafel an.

Literaturhinweise
Gedenk- und Erinnerungsstätten der Arbeiterbewegung in Berlin-Lichtenberg, (1973), a. a. O.
Maur, Hans: Gedenkstätten der Arbeiterbewegung in Berlin-Lichtenberg, (1982) a. a. O.
Hochmuth, Ursel: Illegale KPD und Bewegung "Freies Deutschland" in Berlin und Brandenburg 1942-1945, a. a. O.
Schönfeld, Martin: Gedenktafeln in Ost-Berlin, a. a. O.
Deutsche Widerstandskämpfer 1933-1945, a. a. O.
Antifaschistischer Gedenk- und Terminkalender, 1988
Wehner, Günther: Geschichte der revolutionären Berliner Arbeiterbewegung. 1939-1945. In: Sonderreihe: Geschichte der revolutionären Berliner Arbeiterbewegung von den Anfängen bis zur Gegenwart, Berlin 1985
Junge Welt vom 5.5.1994[MB1]


© Edition Luisenstadt, 1998 - 2003         Stand:        www.berlin-geschichte.de      

[MB1]"Denk Mal. Ab 11.300 Uhr installiert das Aktive Museum am Freitag gemeinsam mit SchülerInnen einer Lichtenberger Schule offiziell demontierte Gedenktafeln füür Opfer der NS-Zeit erneut. Start: Pfarrstraße 92, Berlin;"