Kontext: Nöldner, ErwinNöldner, Erwin
Wohnhaus

Inschrift:

Hier, an seinem Wohnhaus war eine Gedenktafel für /
Erwin Nöldner /
29.4.1913–6.11.1944 /
Der Schlosser Erwin Nöldner trat mit 15 Jahren in den /
Kommunistischen Jugendverband Deutschlands ein. Wegen seines /
Widerstands gegen den Nationalsozialismus wurde er 1935 zum ersten /
Mal verhaftet und zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner /
Entlassung 1938 knüpfte er an seiner Arbeitsstelle, der Firma /
Auert in Weißensee, Kontakte zur Widerstandsgruppe um Anton /
Saefkow. Erwin Nöldner wurde im Juli 1944 verhaftet, am 19. /
September zum Tode verurteilt und am 6. November im Zuchthaus /
Brandenburg hingerichtet. /
8. Mai 1994 /
Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V.

Technische Details: Ersatztafel (Plaste), 40 cm x 27 cm

Ehemaliger Standort:
Türrschmidtstraße 16 *
Ortsteil Rummelsburg

Einweihung 6.5.1994
Initiator Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin e.V.

Bemerkungen:
Die vorherige Gedenktafel, die in den 70er Jahren hier eingeweiht worden war, wurde 1991 von bisher unbekannten Tätern entwendet. Auf der Tafel war – mittig über der Inschrift – der rote Winkel, mit dem in den Konzentrationslagern die politisch Verfolgten gekennzeichnet worden waren, angebracht. Der Winkel war Bestandteil des Organisationssymbols der im Februar 1947 gegründeten VVN bzw. ab 1953 des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR. Das Logo kennzeichnet hier den Herausgeber der Gedenktafel. Die damalige Tafel hatte folgende Inschrift: "HIER WOHNTE DER /
ANTIFASCHISTISCHE WIDERSTANDSKÄMPFER /
ERWIN NÖLDNER /
GEBOREN AM 29.4.1913 /
HINGERICHTET AM 6.11.1944". 1996 war allerdings auch die Erstatztafel, deren Einweihung das Aktive Museum initiiert hatte, nicht mehr vor Ort. Eine Gedenktafel erinnerte an E. Nöldner in Weißensee, Rennbahnstraße 3. Sie ist ebenfalls nicht mehr vorhanden.

Literaturhinweise
Hochmuth, Ursel: Illegale KPD und Bewegung "Freies Deutschland" in Berlin und Brandenburg 1942-1945, a. a. O.
Schönfeld, Martin: Gedenktafeln in Ost-Berlin, a. a. O.
Gedenkstätten. Arbeiterbewegung, antifaschistischer Widerstandskampf, Aufbau des Sozialismus, a. a. O.
Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation von Stefanie Endlich/Nora Goldenbogen/Beatrix Herlemann/Monika Krahl/Regina Scheer. Band II: Bundesländer Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1999
Junge Welt vom 5.5.1994[MB1]
Amtsblatt Nr. 31/2002 vom 05.07.2002


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[MB1]"Denk Mal. Ab 11.300 Uhr installiert das Aktive Museum am Freitag gemeinsam mit SchülerInnen einer Lichtenberger Schule offiziell demontierte Gedenktafeln füür Opfer der NS-Zeit erneut. Start: Pfarrstraße 92, Berlin;"