Bemerkungen:
Das Anbringen der Gedenktafel wurde vom Eigentümer des Hauses verweigert.
Wäscherei Gumz 1878 hatten Karl und Lina Gumz in der Grolmannstraße eine Wäscherei eröffnet. Später zogen sie mit ihrem Geschäft in die Knesebeckstraße 17. Das Ehepaar Gumz wusch damals vor allem für die in der Nähe wohnenden prominenten Schauspieler, für Offiziere und Beamte. Ihr Sohn Franz, der Tapetenkaufmann bei der Firma Beringer war und 1940 in Polen kämpfen mußte, kam - für kriegsuntauglich erklärt - nach Hause zurück und half in der Wäscherei. Er und seine Ehefrau Emma belieferten u. a. jüdische Bürger, was zu dieser Zeit bereits aufgrund der rassistischen Gesetzgebung streng verboten war. Die Familie Gumz unterstützte die jüdische Familie Inge Deutschkron (*1922) und ihre Mutter Ella mit Lebensmitteln. Beide lebten bereits illegal. Die Gumz' versteckten sie im Hinterzimmer der Wäscherei in der Knesebecktstraße. Inge Deutschkron hatte in Mitte, Rosenthaler Straße 39, in der Bürstenfabrik von Otto Weidt (1883-1947), der ebenfalls jüdische Mitbürger unterstützte und zahlreiche Gejagte vor der Gestapo und der Deportation rettete, eine Arbeit gefunden. Die Familie Gumz schloß 1981 ihr Geschäft, da die verlangte Miete von ihr nicht mehr zu bezahlen war.
Bemerkungen:
Dieser Problematik - der uneigennützigen Hilfe für verfolgte jüdische Mitbürger - wurde in der Rosenthaler Straße 39 in Mitte ebenfalls eine Gedenktafel gewidmet.
Literaturhinweise
Gedenktafel-Liste des Bezirksamtes Charlottenburg, Stand Dezember 1995
Bezirksamt Charlottenburg, Pressestelle, Mitteilung vom 29.9.1999
Charlottenburg. Geschichtslandschaft Berlin. Orte und Ereignisse, a. a. O.
Deutschkron, Inge: Ich trug den gelben Stern. Deutscher Taschenbuch Verlag. 16. Aufl., München, November 1999