Reichs-Militär-Gericht

Inschrift:

VON LINDE-SUDEN /
UNTER DEM PRÄSIDENTEN DES /
REICHS- MILITÄR-GERICHTS GENERAL /
DER INFANTERIE VON LINDE-SUDEN /
ERBAUT IN DEN JAHREN 1908-1910 VON DEN /
ARCHITEKTEN KAYSER u. VON GROSZHEIM /
UND DEM LANDBAUINSPEKTOR SEIFERT.

Technische Details: Bronzetafel, 59,5 cm x 99 cm

Standort:
Witzlebenplatz
Ortsteil Charlottenburg
Besondere Ortsangabe: im Treppenhaus des Kammergerichts
Verkehrsanbindung U 2 bis Sophie-Charlotte-Straße

Reichs-Militär-Gericht Mit dem Bau des Gerichtsgebäudes wurden die Architekten Heinrich Kayser (1842-1917) und Karl von Groszheim (1841-1911) beauftragt. Ihre gemeinsame Firma gehörte während des Kaiserreiches zu den erfolgreichsten Architekturfirmen Deutschlands. Am 18.6.1908 wurde der Grundstein und am 2.9.1910 in Anwesenheit des Monarchen der Schlußstein gelegt. Das Militärgericht wurde von Kaiser Wilhelm II. (1859-1941) am gleichen Tage offiziell eingeweiht. Der erste Präsident des Militärgerichts war Wilhelm von Linde-Suden. Deutschland verfügte seit dem 1.12.1898 über eine Militärstrafgesetzordnung. Das RMG sollte - nachdem die Widerstände seitens Bayern für eine einheitliche Miltärgerichtsbarkeit überwunden waren - als oberster militärischer Gerichtshof über die Einhaltung der militärstrafrechtlichen Normen wachen. Am 1.10.1920 hob die Nationalversammlung die Militärgerichtsbarkeit auf. Sie wurde während der faschistischen Diktatur erneut eingeführt.

Bemerkungen:
Der Name folgt der Einfassung unter einem ovalen Profilrelief.

Literaturhinweise
Haase, Norbert: Das Reichskriegsgericht und der Widerstand gegen die nationalsozialistische Herrschaft. Katalog zur Sonderausstellung der Gedenkstätte deutscher Widerstand in Zusammenarbeit mit der Neuen Richtervereinigung. Hrsg. v. der Gedenkstätte deutscher Widerstand mit Unterstützung der Senatsverwaltung für Justiz, Berlin 1993
Charlottenburg. Geschichtslandschaft Berlin. Orte und Ereignisse, a. a. O.


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