Gedenkstätte Plötzensee

Inschrift:
DEN • OPFERN • DER • KONZENTRATIONSLAGER • IN • EHRENDEM • ANDENKEN • GEWIDMET •

Inschrift der in den Boden eingelassenen Tafel:
DIE URNE ENTHÄLT ERDE /
AUS DEUTSCHEN /
KONZENTRATIONSLAGERN

Inschrift an der Ehrenwand:
DEN OPFERN /
DER HITLERDIKTATUR /
DER JAHRE 1933-1945

Technische Details: Die erste Inschrift umschließt die Urne als Metallring oben, Höhe ca. 10 cm. Die zweite Inschrift befindet sich auf einer in den Boden eingelassenen Metallplatte vor der Urne, ca. 40 cm x 30 cm. Die dritte Inschrift ist in großen metallenen Lettern an der Mauer der Gedenkstätte auf einer Fläche von ca. 8 Quadratmeter angebracht.

Standort:
Hüttigpfad
Ortsteil Charlottenburg
Besondere Ortsangabe: im Hof der Gedenkstätte Plötzensee, rechts
Verkehrsanbindung Bus 123 bis zur Gedenkstätte Plötzensee

Einweihung 14.09.1952

Gedenkstätte Plötzensee
In dem unscheinbaren Schuppen, der sich auf dem Gelände der Gedenkstätte befindet, wurden zwischen 1933 und 1945 2.915 Menschen aus 18 Staaten der Welt ermordet. Sie starben durch die Guillotine oder den Strang. Die meisten von ihnen waren konsequente Gegner des NS-Regimes. Diktatur. Die politischen Motive ihres Kampfes waren vielfältig. Sie gehörten dem kommunistischen, sozialdemokratischen, christlichen Widerstand an bzw. hatten sich Gruppierungen und Organisationen, wie der Schulze-Boysen-Harnack-Organisation dem Kreisauer Kreis, der militärischen und zivilen Widerstandsgruppe des 20.Juli 1944 angeschlossen. Nach Deutschland verschleppte Zwangs- und Fremdarbeiter zählten ebenso zu den hier getöteten Opfern, wie Menschen, die sich in ihren - von der Wehrmacht besetzten Ländern - aktiv gegen die Okkupanten zur Wehr gesetzt hatten. Aber auch wegen kleinster Delikte wurden hier Menschen hingerichtet. Am 14.6.1934 starb der erste Antifaschist, der Arbeiter Richard Hüttig, unter dem Fallbeil in Plötzensee. In dieser Haftanstalt wurde am 20.6.1938 die erste Frau wegen ihrer politischen Gegnerschaft zum Faschismus - Liselotte Hermann (*1909) - hingerichtet. Nach dem gescheiterten Attentat auf A. Hitler (1889-1945) wurden in der Hinrichtungsstätte in nur wenigen Monaten mehr als 200 Widerstandskämpfer stranguliert, erschossen oder mit dem Fallbeil gemordet. Der ehemalige Hinrichtungsschuppen ist heute Teil der Gedenkstätte Plötzensee. Erst 1951 wurde die Hinrichtungsstätte und das sie umgebende Gelände von der Strafanstalt abgetrennt und in eine Gedenkstätte umgewandelt.

Literaturhinweise
Gedenken und Lernen an historischen Orten, a. a. O.
Gedenkstätte Plötzensee, Brigitte Oleschinski, Herausgegeben von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand Berlin, 1994
Ehrenbuch der Opfer von Berlin-Plötzensee, a. a. O.


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