Kontext: Bismarck-Schönhausen, Otto Eduard LeopoldBismarck-Schönhausen, Otto Eduard Leopold, Graf von, 1. Fürst von, Herzog von Lauenburg (1865, 1871, 1890)

Inschrift vorn auf dem steinernen Sockel des Denkmals:

DEM FÜRSTEN /
OTTO VON BISMARCK /
DIE DANKBARE /
KOLONIE GRUNEWALD

Inschrift der hinteren Metalltafel:

OTTO VON BISMARCK /
1815 - 1898 /
ERRICHTET 1897 /
VERSCHOLLEN 1943 /
WIEDERERRICHTET 1996 /
GESTIFTET VON /
STIFTUNG DEUTSCHE KLASSENLOTTERIE BERLIN /
BANKGESELLSCHAFT BERLIN AG /
HEIMATVEREIN FÜR DEN BEZIRK WILMERSDORF E.V.

Technische Details: Granittafel, 70 cm x 40 cm;
Rückseite, Messing, 63 cm x 53 cm

Standort:
Bismarckplatz
Ortsteil Grunewald
Verkehrsanbindung Bus 110, 129 bis Bismarckplatz

Villenkolonie Grunewald Der Aufbau der Villenkolonie Grunewald stand im engen Zusammenhang mit dem Ausbau der Straße Kurfürstendamm. Dafür hatte sich Reichskanzler von Bismarck im Auftrage Kaiser Wilhelms I. energisch eingesetzt. Eine Expertise über die mögliche Erweiterung der Straße Kurfürstendamm, die Bismarck in Auftrag gegeben hatte, empfahl dieses Projekt. Das Gutachten lag am 5.2.1873 vor. Vier Monate später erging dann die Kabinettsorder, die Straße auf 53 Meter zu erweitern. Mit dieser Idee, deren Realisierung noch Jahre auf sich warten ließ, hatten Bismarck und seine Berater die Erschließung des Grunewalds für die Berliner vorgezeichnet. Die "Kurfürstendamm-Gesellschaft" wurde im Dezember 1882 als Aktiengesellschaft gegründet. Ihr oblagen die Verhandlungen über den Kauf des Grunewalds von der Regierung in Potsdam, die am 31.10.1889 erfolgreich abgeschlossen waren. Im April 1889 wurde begonnen, das sumpfige Gebiet des Grunewalds trockenzulegen. Auf den Tag genau ein Jahr später - am 31.10.1890 - war die Genehmigung für den Aufbau der Villenkolonie Grunewald gegeben worden. Der Auf- und Ausbau, die Einrichtung von Versorgungslinien wie Gas- und Wasserinstallationen, sowie die Infrastruktur innerhalb der Kolonie und nach Berlin gingen zügig voran. Am 10.5.1897 konnte Bismarck die Enthüllung des ihn darstellenden Denkmals vom Bildhauer Max Klein (1847-1908) noch selbst erleben. Es war der Dank für den Initiator einer Idee. Davon spricht auch die Tafel, die dem Denkmal beigeordnet ist.

Einweihung 1996
Stifter Deutsche Klassenlotterie, Bankgesellschaft Berlin AG
Spender Heimatverein für den Bezirk Wilmersdorf e.V.
Initiator Heimatverein für den Bezirk Wilmersdorf e.V.

Bemerkungen:
Auf dem Fuß der bronzenen Skulptur, die den Fürsten mit Hund darstellt, ist vermerkt: "MAX KLEIN 1897 /
NACHBILDUNG HARALD HAACKE 1996" und "GUSS: H.NOACK BERLIN".
Eine weitere Gedenktafel erinnert in Kreuzberg an die Bismarck-Linde.

Literaturhinweise
Lexikon. Biographien zur deutschen Geschichte... a. a. O.
NDB
Jäger, Gabriele: Wilmersdorfer Portraits, a. a. O.
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Fürstlichen Häuser (Hofkalender). Gotha 1763-1942
100 Jahre Villenkolonie Grunewald 1889-1989, a. a. O.
Haemmerling, Konrad: Charlottenburg. Das Lebensbild einer Stadt. 1905-1955. Berlin, o. J. (1955)


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