BERLINER GEDENKTAFEL /
Hier befand sich von 1905 bis /
1914 das zweite Ausstellungsgelände der /
BERLINER SECESSION /
1898-1932 /
die für die Entwicklung der modernen Kunst /
in Deutschland /
von wesentlicher Bedeutung war
Standort:
Kurfürstendamm 208/209
Ortsteil Charlottenburg Besondere Ortsangabe: Links am Eingang zum Theater am Kurfürstendamm
Verkehrsanbindung U 2, S 3, S 5, S 7, S 75, S 9 bis Zoologischer Garten, U 9 bis Kurfürstendamm, U 15 bis Uhlandstraße; Bus 149 bis Uhland-/Kantstraße
Berliner Secession Die Künstlervereinigung Berliner Secession war am 2.5.1898 gegründet worden. Sie ging aus der "Gruppe der Elf" hervor, die sich um Walter Leistikow (1865-1908) und Max Liebermann (1847-1935) gebildet hatte. Die Künstler der "Gruppe Elf" wandten sich energisch gegen die damals dominierende Kunstrichtung des Historismus. Künstlerbewegungen und -zusammenschlüsse, die sich vom beherrschenden Kunstgeist ihrer Zeit lösten, bezeichneten sich als Secession. Bereits ab 1892 stellten diese Maler nicht in privaten Galerien aus. Die Mitglieder der Secession boten dem Vorstand der offiziellen Großen Berliner Kunstausstellung im November 1898 an, als eigene Gruppe in den Räumen im Glaspalast Lehrter Straße ihre Werke zu präsentieren. Anton von Werner (1843-1915), damals Präsident der Akademie der Künste, lehnte dies entschieden ab. Die Angehörigen der Secession und ihre sie unterstützenden Freunde, wie Walther Rathenau, Carl Fürstenberg, Bruno und Paul Cassirer (1871-1926) u. a. brachten eine erhebliche Geldsumme auf, um das Grundstück Kantstraße 12 zu pachten und um darauf bauen zu können. Nach Entwürfen von H. Grisebach entstand das Gebäude, das am 19.5.1899 fertig war. Einen Tag später wurde hier die erste Ausstellung der Secession mit großem Erfolg eröffnet. Der Ablauf des Pachtvertrages zwang die Mitglieder der Secession, sich nach einem anderen Grundstück umzuschauen. Ihre Wahl fiel auf den Kurfürstendamm 208/209. Am 29.5.1905 wurde mit einer Secessions-Ausstellung das neue Gebäude eingeweiht. Später stellten Künstler, wie Ernst Barlach (1870-1938), Max Beckmann (1884-1950), Lovis Corinth (1858-1925), Käte Kollwitz (1867-1945), Wilhelm Lehmbruck (1881-1919), Walter Leistikow, Max Liebermann (Präsident bis 1911), Emil Orlik (1870-1932), Max Slevogt (1868-1932), Lesser Ury, Karl Walser, Heinrich Zille u. a. aus. Nach einem Eklat um Juryentscheidungen über die Wahl auszustellender Kunstwerke der Secession gründeten Liebermann, Slevogt, P. Cassirer und weitere 39 ehemalige Mitglieder im Frühjahr 1914 die "Freie Secession", die ihre erste Ausstellung am 12.4.1914 präsentierte. Die Vereinigung existierte bis 1923. 1915 bezog die Berliner Secession das Gebäude des ehemaligen Marionettentheaters Kurfürstendamm 232. Dieses Haus wurde dann von Oskar Kaufmann zu einem Theater umgebaut, in dem am 6.10.1921 die erste Vorstellung stattfand. Später erwarb Max Reinhardt das "Theater am Kurfüstendamm" mit der "Kleinen Komödie" auf dem Nachbargrundstück.
Literaturhinweise
Volksblatt Berlin 11.8.1988
Der Tagesspiegel vom 3.8.1988
Voß, Karl: Reiseführer für Literaturfreunde Berlin, a. a. O.
Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike... a. a. O.
Jüdische Geschichte in Berlin, a. a. O.
Charlottenburg. Geschichtslandschaft Berlin. Orte und Ereignisse, a. a. O.