Warmbader Straße

Lichtenberg, Ortsteil Karlshorst
Name ab um 1914
Name bis 14.1.1976
Namen
(früher/später)
Robert-Siewert-Straße (1976)
Straße auch in Marzahn-Hellersdorf (Biesdorf)
Namens-
erläuterung
Warmbad, Stadt in Namibia, etwa 50 km nördlich der Grenze zu Südafrika am Fluß Hom. Sie wurde 1805 von der Londoner Missionsgesellschaft als erste Missionsstation auf dem Gebiet des heutigen Namibia gegründet. Am 24.4.1884 erklärte das Deutsche Kaiserreich die Region, die von dem Bremer Kaufmann Franz Adolf Eduard Lüderitz vereinnahmt worden war, zum deutschen Schutzgebiet. Von 1884 bis 1919 war Warmbad Distriktstadt in der Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Die deutschen Kolonialherrn setzten ihre Herrschaft gegenüber den Einheimischen mit Gewalt durch. Das führte 1904 zur Gegenwehr der Hereros und eines Teils der Nama. Deutschland beantwortete den Aufstand mit Militärgewalt. 1915 wurde Warmbad von Truppen der Südafrikanischen Union besetzt. Ab 1919 gehörte die Stadt wie das gesamte ehemalige Deutsch-Südwestafrika zum Mandatsgebiet, das im Auftrag des Völkerbundes und später der Vereinten Nationen bis zur Unabhängigkeit Namibias von der Südafrikanischen Union bzw. der Republik Südafrika verwaltet wurde. Die ehemalige Kolonie Deutsch-Südwestafrika war das einzige deutsche Schutzgebiet, in dem nach dem Versailler Frieden noch Deutsche verbleiben durften.
  Die Straße gehörte zu den Karlshorster Straßen, die nach Begriffen im früheren Deutsch-Südwestafrika benannt worden waren. Im Unterschied zu den anderen, über Jahre nur in Straßenverzeichnissen geführten Straßen wurde die Warmbader Straße um 1914 angelegt. Die Verlängerung im Ortsteil Biesdorf wurde erst am 4.4.1934 benannt. Die Warmbader Straße wurde 1976 gleichzeitig mit den anderen nach Begriffen in Südwestafrika benannten Straßen in Robert-Siewert-Straße (Karlshorst) und Klara-Schabbel-Straße (Biesdorf) umbenannt.
aktueller Name Robert-Siewert-Straße, Klara-Schabbel-Straße


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