Jacques-Duclos-Straße

Lichtenberg, Ortsteil Lichtenberg
Name ab 14.1.1976
Name bis 9.1.1992
Namen
(früher/später)
Dorfstraße (vor 1878-1910)
Möllendorfstraße (1910-1935)
Möllendorffstraße (1935-1976, 1992)
Namens-
erläuterung
Duclos, Jacques, * 2.10.1896 Louey, † 25.4.1975 Montreuil, französischer Politiker.
Der Sohn eines Gastwirts begann mit 12 Jahren eine Konditorlehre und arbeitete dann als Konditor. Im Ersten Weltkrieg war er Soldat und kam in deutsche Kriegsgefangenschaft. Seit 1919 gehörte Duclos der Gewerkschaft an, 1925-1939 war er Sekretär einer Bäckergewerkschaft. Seit Gründung der Französischen KP 1920 war Duclos Mitglied, ab 1921 Sektionssekretär, ab 1926 ZK-Mitglied, ab 1931 Politbüro-Mitglied und ZK-Sekretär. 1926-1932 und 1936-1940 war er Parlamentsabgeordneter, 1936-1938 Vizepräsident der Deputiertenkammer. Er nahm an Kongressen der Komintern teil und wirkte aktiv in Verbänden ehemaliger Kriegsteilnehmer. 1935-1943 war Duclos Mitglied der Exekutive der Komintern (EKKI). Nach dem Verbot der FKP 1939 arbeitete er in der Illegalität für die Partei und seit 1941 führend in der Résistance. Beim Pariser Aufstand im August 1944, der zur Befreiung der Stadt führte, wirkte er als einer der Hauptorganisatoren. 1944-1958 gehörte er der Nationalversammlung an, zeitweise als deren Vizepräsident bzw. auch als Vorsitzender der FKP-Fraktion, 1950-1953 fungierte er als amtierender Generalsekretär der FKP. 1959-1975 war er Senator. 1969 kandidierte Duclos für die Präsidentschaftswahl (21,4 Prozent Stimmen). Seine dreibändigen Memoiren erschienen 1971 in Paris, 1973-1975 in deutscher Übersetzung.
aktueller Name Möllendorffstraße


© Edition Luisenstadt, 2008
www.berlingeschichte.de