Thingplatz

Lichtenberg, Ortsteil Karlshorst
Name ab um 1944
Name bis 28.9.1959
Namen
(früher/später)
Floraplatz (1959)
Namens-
erläuterung
Thing, auch Ding, nordgermanisch, in germanischer Zeit die Volks-, Heeres- und Gerichtsversammlung. Sie behandelte alle Rechtsangelegenheiten des Stammes. Das Thing fand unter freiem Himmel am Tage (Tagding), zu einem bestimmten Termin und an einem bestimmten Ort statt. Das Thing entschied über Krieg und Frieden und verurteilte Täter (machte sie "dingfest"). Geleitet wurde es vom Stammesoberhaupt. Alle Freien (Waffenfähigen) hatten die Pflicht, zu erscheinen (Thingpflicht). Während des Things bestand Frieden, dessen Verletzung hart bestraft wurde. In fränkischer Zeit wandelte sich das Thing schließlich zu einer Gerichtsversammlung unter Leitung des Grafen. Im Mittelalter verlor es vollends seine Bedeutung, obwohl es teilweise bis ins 18. Jahrhundert zu finden ist. Aus dem Thing hatte sich die Hoch- und Niedergerichtsbarkeit entwickelt.
  Der Platz in der Behelfsheimsiedlung war nicht amtlich benannt. Auch sein Nachfolger, der Floraplatz, ist ein nicht öffentliche Platz.


© Edition Luisenstadt, 2008
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