Pleßstraße

Treptow-Köpenick, Ortsteil Rahnsdorf
Name ab um 1892
Name bis 31.5.1951
Namen
(früher/später)
Lassallestraße (1951)
Namens-
erläuterung
Hochberg-Pleß, Hans Heinrich XI., 2. Fürst von Pleß, Reichsgraf von Hochberg, Freiherr von Fürstenstein, * 10.9.1833 Berlin, † 14.8.1907 Schloß Albrechtsburg bei Dresden, Militär.
Pleß entstammte dem schlesischen Uradelsgeschlecht, das 1185 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Sein Vater Hans Heinrich X., Graf von Hochberg, erwarb 1847 die Standesherrschaft, die seit 1765 einer Nebenlinie der Fürsten von Anhalt-Köthen gehört hatte. Er erhielt am 15.10.1850 in Charlottenburg den Fürstentitel veliehen. Hans Heinrich XI. heiratete 1857 die Offizierstochter Marie von Kleist und nach derem Tod 1886 Mathilde Burggräfin und Gräfin von Dohna-Schlobitten. Die Herrschaft Pleß besaß eines der größten Vermögen im Deutschen Reich vor dem Ersten Weltkrieg, das vor allem aus einem 51 000 Hektar großen Großgrundbesitz, Holzreichtum und Steinkohlegruben in Ober- und Niederschlesien bestand. 1850 wurde Pleß in Preußen in den Fürstenstand nach dem Erstgeburtsrecht erhoben und erhielt das Prädikat "Durchlaucht". 1874 wurde ihm der erbliche Sitz im preußischen Herrenhaus zugesprochen, und 1905 erhielt er für seine Person den preußischen Herzogstitel. Hochberg-Pleß war preußischer Oberstjägermeister. Von 1867 bis 1878 gehörte er als Mitglied der Deutschen Reichspartei dem Reichstag an. Er zählte zu den persönlichen Freunden Wilhelms II., der im Ersten Weltkrieg längere Zeit in Pleß sein Hauptquartier hatte. Der mit dem älteren Fürstentum identische, 1816/17 geschaffene oberschlesische Kreis Pleß kam durch die Teilung Oberschlesiens 1922 an Polen. Fürst Pleß gehörte (neben dem Fürsten Stolberg-Wernigerode sowie den Grafen Frankenberg und Moltke, nach denen ebenfalls in Wilhelmshagen Straßen benannt wurden) einem "Fürstenkonzern" an, der um 1890 die "Deutsche Volksbaugesellschaft" mit dem Ziel ins Leben gerufen hatte, ärmeren Schichten der Bevölkerung preiswertes Wohnen auf dem Lande zu ermöglichen, und auf die auch die Anlage der Siedlung "Neu-Rahnsdorf" (heute Wilhelmshagen) zurückgeht.
aktueller Name Lassallestraße


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