Name ab | 4.12.1930 |
Name bis | 23.5.1938 |
Namen (früher/später) |
Draesekestraße (1938) |
Namens- erläuterung |
Laßwitz, Kurd, * 20.4.1848 Breslau, † 17.10.1910 Gotha, Philosoph, Schriftsteller. Laßwitz, Sohn eines Eisengroßhändlers und Abgeordneten des Preußischen Landtages, studierte ab 1866 Mathematik, Physik und Philosophie in Breslau und Berlin, nahm als Einjährig-Freiwilliger am Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 teil, promovierte 1873 zum Dr. phil. und war 1874 Gymnasiallehrer in Breslau, 1875 in Ratibor. 1876 ging er nach Gotha, wo er Gymnasiallehrer am dortigen Ernestinum wurde und die "Mittwochs-Gesellschaft zu Gotha" gründete. 1884 wurde er zum Professor und 1909 zum Hofrat ernannt. Seine schriftstellerische Produktion umfaßt eine Vielzahl von Titeln: wissenschaftliche Monographien und Abhandlungen (u. a. "Geschichte der Atomistik vom Mittelalter bis Newton", 1890), populärwissenschaftliche Aufsätze und ein umfangreiches Prosawerk. Laßwitz strebte die Integration wissenschaftlichen, ethischen und politischen Denkens in die Literatur an. Erkenntnistheoretische Fragen reflektieren seine "wissenschaftlichen Märchen" ("Seifenblasen. Moderne Märchen", 1890; "Nie und Nimmer. Neue Märchen", 1902). Mit seinen phantastisch-utopischen Erzählungen und Romanen gehört er zu den Vätern der modernen Science-fiction-Literatur. Sein erfolgreichstes Buch, der zweibändige Marsroman "Auf zwei Planeten" (1897), wurde in viele Sprachen übersetzt. Während der Zeit des Nationalsozialismus galt er wegen "radikalliberaler und demokratischer Tendenzen" als "unerwünscht"; seine Bücher wurden verketzert und aus den Bibliotheken verbannt. |
aktueller Name | Draesekestraße |