Riedelstraße

Treptow-Köpenick, Ortsteil Bohnsdorf
Name ab um 1910
Name bis um 1925
Namen
(früher/später)
Waltersdorfer Weg (überliefert-um 1920)
Waltersdorfer Straße (um 1910)
Namens-
erläuterung
Riedel, Johann Daniel, * 5.12.1786 Rehna, † 11.2.1843 Berlin, Apotheker, Kommunalpolitiker.
Riedel war der älteste Sohn eines Pfarrers. 1800 begann er eine Apothekerlehre in Ludwigslust und war ab 1806 an einer Schweriner Apotheke angestellt. 1808 wurde er Mitarbeiter und 1810 Verwalter der Apotheke des Valentin Rose (1762–1807) in Berlin. 1814 übernahm er die Schweizer Apotheke in Berlin, der er ein Labor hinzufügte. Hieraus entwickelte sich die erste Chinin–Fabrik Preußens. Die Fabrik betrieb Riedel neben seiner Apotheke. Sie befand sich ab 1826 in der Friedrichstraße 173. Sein Sohn G. Riedel, Apotheker und "Besitzer einer Fabrik pharmazeutischer und chemischer Apparate" führte sie dann am gleichen Ort weiter. Sie nannte sich "Schweizer Apotheke zum Schwarzen Adler". Ludwig Riedel – ein Enkel von Johann Daniel Riedel – errichtete 1888 im Bereich Waltersdorfer Straße/Krumme Straße die "Riedelsche Fabrik", in der aus Steinkohlenteer chemische Grundstoffe, später auch Pharmaka hergestellt wurden. Sie wurde 1905 in die Aktiengesellschaft J. D. Riedel AG Chemische Fabrik (heute Riedel-de-Haen AG) umgewandelt und 1918 nach Britz verlegt. Daniel Riedel wurde im August 1848 zum stellvertretenden Stadtverordneten Berlins gewählt.
  Zeitweise trug die Waltersdorfer Straße (bis 1920 Waltersdorfer Weg) bzw. ihr nördlicher Abschnitt den Namen Riedelstraße. Er war noch 1925 amtlich verzeichnet und im Volksmund bis Anfang der dreißiger Jahre gebräuchlich.
aktueller Name Waltersdorfer Straße


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