Thüringer Ring

Tempelhof-Schöneberg, Ortsteil Tempelhof
Name ab nach 1913
Name bis 21.4.1936
Namen
(früher/später)
Eschwegering (1936)
Namens-
erläuterung
Thüringen, historische Landschaft, heute Freistaat. Das Königreich der Thüringer, das vom Harz bis über den Main reichte, entstand im 5. Jahrhundert. 531 von den Franken und den ihnen verbündeten Sachsen besiegt, kam der auf das Gebiet zwischen Harz-Unstrut-Linie und Thüringer Wald, Werra und Saale eingeengte Thüringer Stamm unter fränkischen Einfluß; im 8. Jahrhundert missioniert. Ab 1130 waren die Ludowinger führend, die auch die sächsische Pfalzgrafschaft erwarben. Als Reichsfürsten und Kreuzfahrer, Förderer der Minnesänger und des Kirchenwesens genossen sie hohes Ansehen. 1247 starb das Geschlecht im Mannesstamm aus, und es kam zum Thüringer Erbfolgestreit. Der hessische Besitz fiel an das Haus Brabant, Thüringen an die wettinischen Markgrafen von Meißen. Im Grafenkrieg 1342 - 1346 gelangten die thüringischen Grafenhäuser unter die Vormacht der Wettiner, die auch 1353 Coburg und 1372 die Grafschaft Weimar-Orlamünde erwarben. 1485 kam durch die wettinische Teilung der kleinere nördliche Teil an die albertinische, der größere südliche Teil an die ernestinische Linie. Am Ende des 17. Jahrhundert bestanden zehn Linien der Ernestiner, neun der Reußen, drei der Schwarzburger; Kurmainz hatte die Landesherrschaft über Erfurt gewonnen und war auf dem Eichsfeld zu einem größeren Territorium gelangt. 1815 wurde das albertinische Thüringen der Provinz Sachsen zugeteilt. Das ernestinische Thüringen zersplitterte durch weitere Teilung. 1918 entstanden aus den acht thüringischen Fürstentümern Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Coburg und Gotha (ohne den Landesteil Coburg, der sich Bayern anschloß), Sachsen-Meiningen, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen, Reuß ältere und jüngere Linie Freistaaten. Sie schlossen sich 1920 zum Freistaat Thüringen zusammen. 1944 kamen der preußische Regierungsbezirk Erfurt und vom preußischen Regierungsbezirk Kassel der Kreis Schmalkalden hinzu. In der DDR wurde Thüringen 1952 in die Bezirke Erfurt, Gera und Suhl aufgeteilt. Seit 1990 ist Thüringen Bundesland (seit Dezember 1993 amtlich Freistaat). Thüringen umfaßt 16 175 kmē und besteht zu etwa einem Drittel aus Wald. Die Einwohnerzahl beträgt 2,57 Millionen. Hauptstadt ist Erfurt. An Bodenschätzen gibt es Schiefer, Steinsalz, Kali und Braunkohle. Neben Gemüse- und Gartenbau in den fruchtbaren Tälern der Saale und Unstrut, werden auch Blumen- und Gemüsesamen gezüchtet. In Thüringen ist ebenfalls die Maschinen-, Spielwaren-, Glas-, Textil- und Holzindustrie ansässig. Zu einem wichtigen Wirtschaftszweig hat sich der Fremdenverkehr in Thüringen entwickelt.
  Der Thüringer Ring wurde vor Juni 1914 benannt.

In diesem Viertel wurden Straßen nach Ländern bzw. Herrschergeschlechtern des am 18.1.1871 in Versailles proklamierten Deutschen Kaiserreiches benannt.
aktueller Name Eschwegering


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