Seydlitzstraße

Steglitz-Zehlendorf, Ortsteil Zehlendorf
Name ab vor 1906
Name bis 31.8.1937
Namen
(früher/später)
Anackerstraße (1937-1947)
Urselweg (1947)
Namens-
erläuterung
Seydlitz-Kurtzbach, Friedrich Wilhelm Freiherr von, * 3.2.1721 Kalkar/Cleve, † 8.11.1773 Ohlau, Militär.
Der Sohn des preußischen Rittmeisters Daniel Florian von Seydlitz († 1729) wurde in der Grafschaft Cleve, die 1614 im Ergebnis des Jülich-Clever-Erbfolgestreits an Kurbrandenburg gekommen war, geboren. Sein Vater diente dort als Werbeoffizier für den Markgrafen von Brandenburg-Schwedt. Seine Mutter Lowisa Tugendreich, geb. von Ihlow, übersiedelte nach dem frühen Tod ihres Ehemannes mit dem Sohn nach Freienwalde (seit 1924 Bad Freienwalde), wo er die Schule besuchte. 1734 beorderte ihn der Markgraf Friedrich Wilhelm von Brandenburg-Schwedt (1771–1771) zu sich. Diesem diente er bis 1738 als Page. Am 13.2.1740 ging er als Kornett in das Kürassierregiment nach Belgard, wo er 1753 zum Chef des Regiments ernannt wurde. Seydlitz nahm am ersten Schlesischen Krieg teil und wurde von den Österreichern am 20.5.1742 bei Kranowitz gefangengenommen. Friedrich II. (1712–1786) wechselte ihn gegen einen österreichischen Offizier aus. Ab Juli 1745 Major, kämpfte Seydlitz auch im zweiten Schlesischen Krieg. In der Schlacht am Hohenfriedberg nahm Seydlitz den Sächsischen General von Schlichting fest und hatte in der Schlacht bei Sorr Anteil am Sieg. Er wurde im Siebenjährigen Krieg, in dem er sich in den Schlachten 1757 bei Rossbach und ein Jahr später bei Zorndorf besonders auszeichnete, außer der Reihe 1757 zum Generalmajor befördert und erhielt am 5.11.1757 den Orden Pour le Mérite. Seydlitz wurde am 20.11. desselben Jahres Generalleutnant. Er machte die Kavallerie zum schlachtentscheidenden Truppenteil, indem er die Einzelausbildung des Reiters durch Geländeübungen der ganzen Reiterei ersetzte und die von Friedrich dem Großen entwickelte Kampfform der Attacke im Galopp mit blanker Waffe anwandte. 1767 wurde er zum General der Kavallerie befördert. Friedrich II. ließ von Seydlitz durch den Bildhauer Jean Pierre Antoine Tassaert (1727–1788) am Berliner Wilhelmplatz ein Marmordenkmal setzen. Das Denkmal wurde 1778 enthüllt.
  Die Seydlitzstraße wurde 1937 zusammen mit einem Teil der Hohenlohestraße in Anackerstraße umbenannt.
aktueller Name Urselweg


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