Magdeburger Platz

Charlottenburg-Wilmersdorf, Ortsteil Wilmersdorf
Name ab 1876
Name bis 16.3.1888
Namen
(früher/später)
Nikolsburger Platz (1888)
Namens-
erläuterung
Magdeburg, Hauptstadt des Bundeslands Sachsen-Anhalt, an der Elbe, am Ostrand der Magdeburger Börde gelegen. In Magdeburg gibt es die Technische Universität „Otto von Guericke“ (gegründet 1953 als Hochschule für Schwermaschinenbau, 1961–1987 Technische Hochschule), die Medizinische Akademie, die Pädagogische Hochschule, das Staatsarchiv, das Kulturhistorische Museum und den Zoologischen Garten. Die Industriestadt hat Schwermaschinenbau, Meßgerätebau, Nahrungsmittel- und chemische Industrie. Magdeburg ist ein bedeutender Verkehrsknotenpunkt. An einem Übergang wichtiger Handelsstraßen über die Elbe wurden Burg und Ortschaft Magdeburg (slaw. Medeburu, Honigheide) 805 erstmals erwähnt. 965 erhielt Magdeburg Marktrecht und 1188 Stadtrecht. Im Mittelalter war es eine bedeutende Hanse- und Handelsstadt mit dem weitverbreiteten Magdeburger Recht. Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Stadt 1631 durch Tilly zerstört. 1680 fiel Magdeburg an Brandenburg-Preußen und wurde 1740 zur Festung ausgebaut. 1815 wurde Magdeburg Hauptstadt der preußischen Provinz Sachsen. Aus der Vereinigung der Provinz Sachsen mit dem Land Anhalt entstand 1945 die Provinz, 1947 das Land Sachsen-Anhalt, das bis 1952 bestand. Vom 23.7.1952 bis 3.10.1990 war Magdeburg Hauptstadt des gleichnamigen Bezirks in der DDR. 1945 war die Altstadt durch Bomben fast völlig zerstört worden. Die wichtigen historischen Bauten sind wiederhergestellt. Vom Dom St. Mauritius und St. Katharina (1207 abgebrannt) sind Reste einer Krypta freigelegt. Der Neubau (1209 mit dem Chor begonnen, 1363 geweiht) ist eine dreischiffige Basilika mit Chor und Kapellenkranz, unvollendeten Osttürmen sowie Doppelturmfassade im Westen. Sie hat reiche Bauplastik und Grabmäler. Im Chor befindet sich das Grab Kaiser Otto I. (912–973). Das Kloster Unser Lieben Frauen ist ein seltenes Beispiel für eine erhaltene einheitliche romanische Anlage (1135–1150); romanisch ist auch die Stiftskirche St. Sebastian (12.–15. Jahrhundert). Die Wallonerkirche (1366 geweiht) ist eine gotische Hallenkirche. Unter dem barocken Rathaus befindet sich der spätromanische Ratskeller (13. Jahrhundert), davor auf dem Markt steht eine Kopie des „Magdeburger Reiters“ (um 1240, Original im Kulturhistorischen Museum). Magdeburg ist 192,94 km˛ groß und hat 239 462 Einwohner (1998).
  Der Magdeburger Platz war der südwestliche von vier Plätzen, die die Eckpunkte der sogenannten Carstenn-Figur bilden.
aktueller Name Nikolsburger Platz


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